Menschen gehen auf dem historischen Mahmutpasa-Basar in Istanbul einkaufen

Inflation schwächt sich ab Verbraucherpreise in der Türkei steigen langsamer

Stand: 03.01.2025 10:59 Uhr

Die Teuerungsrate in der Türkei geht zurück: Im Dezember lag die Inflation bei 44,3 Prozent. Allerdings vollzieht sich der Rückgang langsamer als erwartet.

Die Inflationsrate in der Türkei ist im Dezember den siebten Monat in Folge gesunken. Wie das türkische Statistikamt mitteilte, betrug die Teuerungsrate im Vorjahresvergleich 44,3 Prozent. Im November hatte die Inflationsrate bei 47,1 Prozent gelegen. Seit Mai 2024 geht der Anstieg der Verbraucherpreise wieder schrittweise zurück, allerdings weniger schnell als erwartet.

Seit Jahren hohe Inflation

Die Türkei kämpft seit Jahren mit einer extremen Inflation. Die offizielle Inflationsrate liegt seit fast fünf Jahren jeden Monat im zweistelligen Bereich und hatte zeitweise 85 Prozent erreicht. Bis Juni 2023 sank sie zwischenzeitlich auf 38 Prozent, stieg jedoch in der zweiten Jahreshälfte wieder auf über 75 Prozent an. Seit Mai 2024 geht die Inflation nun schrittweise zurück.

Im Kampf gegen die hohe Inflation hatte die türkische Zentralbank im vergangenen Jahr drastische Zinssteigerungen vorgenommen. Der Leitzins wurde über Monate hinweg bei 50 Prozent gehalten. Erst vergangene Woche senkte die Zentralbank ihn auf 47,5 Prozent.

Mindestlohn um 30 Prozent gestiegen

Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte zuvor trotz enormer Inflationraten lange eine strikte Geldpolitik abgelehnt. Die nachlassende Teuerung dürfte der türkischen Zentralbank die Chance für weitere Zinssenkungen öffnen. Wie es künftig weitergeht, ließ die Zentralbank offen. Man werde "umsichtig von Sitzung zu Sitzung" entscheiden, hieß es lediglich.

Um die Kaufkraft zu stärken, hob die Regierung den gesetzlichen Mindestlohn zum 1. Januar von 17.000 Lira (465 Euro) um 30 Prozent auf 22.104 Lira (607 Euro) an. Analysten gehen davon aus, dass die Inflation dadurch wieder anziehen dürfte.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 11. Dezember 2024 um 16:00 Uhr.