IW-Studie Millionen Haushalte könnten von Mieterstrom profitieren
Auf Dächern von Mehrfamilienhäusern sind eher selten Solaranlagen installiert. Dabei könnten mehr als 14 Millionen Haushalte davon profitieren, zeigt eine neue Studie. Ein Hemmnis sind die vielen Vorgaben.
Millionen Haushalte in Deutschland könnten von der Stromerzeugung mit Solar auf dem Dach des eigenen Mehrfamilienhauses profitieren. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), hervor, über die zuerst die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten. Aktuell wird die Möglichkeit des Mieterstroms jedoch sehr selten genutzt.
Mieterstrom bezeichnet dabei bereitgestellten Strom für Mieter in einem Mehrparteienhaus, einer Wohnanlage oder einem Wohnquartier, der nicht über die öffentlichen Netze geleitet wird. Dieser Strom wird meistens mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach oder an der Fassade des Gebäudes erzeugt und ermöglicht es den Mietern, ihren Strom direkt vom Vermieter zu beziehen, statt von öffentlichen Versorgern.
Ausbau geht nur stockend voran
Zwar ist die Eigenversorgung mit Strom günstiger als der Kauf auf dem Markt, etwa weil das öffentliche Stromnetz nicht genutzt wird und infolge dessen keine Netzentgelte anfallen. Doch der Ausbau stockt. Die Regelungen zum Mieterstrom stellen dem IW zufolge ein großes Hemmnis für Mieter und Eigentümergemeinschaften dar. Die Planung müsse standardisiert und bundesweit umsetzbar sein, fordern daher die Forscher.
Von den insgesamt 19 Millionen Haushalten in Mehrfamilienhäusern in Deutschland könnten demnach bis zu 14,3 Millionen die Vorteile von sogenanntem Mieterstrom nutzen. Laut der Erhebung gibt es ein Mieterstrom-Potenzial von 43 Terawattstunden (TWh) - im April dieses Jahres wurden gerade einemal 0,16 TWh Strom mit Mieterstrom-Anlagen produziert. Die gesamte Stromerzeugung durch Solaranlagen lag laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme im letzten Jahr bei 61 TWh.