GfK-Konsumklima Das Geld wird noch immer zusammengehalten
Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland hat sich leicht verbessert. Allerdings sind die Deutschen nach wie vor zurückhaltend, wenn es um größere Investitionen geht.
Die Laune deutscher Verbraucher hat sich wieder etwas verbessert. Die Forscher des Marktforschungsunternehmens GfK sagen für August einen Anstieg ihres Barometers um 0,8 auf minus 24,4 Punkte voraus. Nach einem leichten Rückgang im Vormonat stabilisiert sich die Verbraucherstimmung damit wieder. Als Hauptgrund für die optimistischere Stimmung nannten die Expertinnen und Experten vor allem "die Hoffnung auf rückläufige Inflationsraten."
Die Einkommensentwicklung sei in den meisten Haushalten positiv, wie GfK-Experte Rolf Bürkl erläuterte. Das dürfe vor allem an den weniger stark steigenden Preisen liegen. Der entsprechende Indikator erreichte den höchsten Wert seit dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine im Februar 2022 und stieg um 5,5 Zähler auf minus 5,1 Punkte.
Inflationsrate dürfte im Juli sinken
Die Inflationsrate war im Juni wegen der ein Jahr zuvor eingeführten staatlichen Sommerhilfen zwar nach einem monatelangen Rückgang wieder leicht gestiegen. Die Lebenshaltungskosten erhöhten sich um 6,4 Prozent zum Vorjahresmonat, nach einem Zuwachs von 6,1 Prozent im Mai.
Doch bereits im Juli dürfte sich der Preisauftrieb wieder etwas abschwächen: Expertinnen und Experten erwarten für die am Freitag anstehenden Daten des Statistischen Bundesamtes einen Rückgang der Teuerungsrate auf 6,2 Prozent.
Verunsicherung bei Verbrauchern groß
"Dennoch wird der Einkommensindikator auch in den kommenden Monaten durch die inflationsbedingten Kaufkraftverlust der Haushalte belastet bleiben", schätzt Bürkl. Der private Konsum werde keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten können. Die Bereitschaft der Bürger, sich teure Anschaffungen wie Autos oder Möbel zu leisten, stieg im Juli kaum. Der Indikator gewann marginale 0,3 Zähler hinzu und weist aktuell minus 14,3 Punkte auf. Er liegt damit fast auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr.
Dass die Deutschen keine größere Bereitschaft zu größeren Anschaffungen zeigen, liegt laut GfK an der anhaltend großen Verunsicherung der Verbraucher. Hohe Lebensmittel- und Energiepreise, der Ukrainekrieg sowie die Sorgen vor steigenden Kosten durch Sanierungsmaßnahmen für Immobilien als Folge des Heizungsgesetzes veranlassen die Deutschen offenbar dazu, mit ihren geplanten Anschaffungen derzeit vorsichtiger umzugehen.