Umfrage deutscher Airports Immer mehr junge Menschen fliegen
Der Anteil junger Passagiere steigt spürbar an: Auf deutschen Flughäfen wächst die Gruppe der unter 30-jährigen Passagiere im vorigen Jahr auf 29 Prozent. Auch der Anteil weiblicher Passagiere legt zu.
Das Publikum an den Flughäfen ist im Vergleich zu den Vorjahren jünger und weiblicher geworden, teilte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) mit. Die Gruppe der unter 30 Jahre alten Passagiere ist im vorigen Jahr auf 29 Prozent gewachsen. Das sind rund acht Prozentpunkte mehr als bei der ersten Befragung im Jahr 2008. 48 Prozent aller Fluggäste sind weiblich. Hier zeigt sich eine Steigerung um fünf Prozentpunkte. Mit 54 Prozent ist mehr als die Hälfte der Reisende unter 40 Jahren.
Längere Aufenthaltsdauer liegt im Trend
Die Befragung zeigt auch, dass Privatreisende die weitaus größte Reisegruppe darstellen. Vier von fünf Passagieren nutzen den Flug für private und touristische Reisen und damit rund 19 Prozent mehr als 2008. Der Anteil der Berufsreisenden hingegen sinkt um 21 Prozent auf nur noch 20 Prozent.
Zudem seien Flugreisen mit längerer Aufenthaltsdauer im Trend. So dauern Geschäftsreisen im Schnitt mittlerweile 7,3 Tage. Im Jahr 2017 lag die Dauer noch bei 5,4 Tagen. Auch Urlaubsreisende sind danach mit zwölf Tagen länger unterwegs als noch 2017 mit 11,2 Tagen. Bei sonstigen privaten Reisen wie dem Besuch von Freunden und Familien steigt die Aufenthaltsdauer von 12,1 Tagen 2017 auf aktuell 12,9 Tage.
Pandemie als Zäsur
Deutlich seltener als in den Jahren zuvor waren an den Airports Passagiere anzutreffen, die Deutschland besucht haben. Bis zur Virus-Krise wuchs der Anteil dieser sogenannten Incoming-Passagiere konstant. "Die Pandemie stellt eine Zäsur dar", betonte die ADV. Denn der Anteil dieser Passagiere auf einem Flug falle gegenüber 2017 um elf Prozentpunkte auf nur noch 23 Prozent des Gesamtaufkommens.
Von 2004 bis 2017 war dieses Incoming-Aufkommen hingegen stetig auf 34 Prozent gestiegen. "Gäste aus Europa und aus dem interkontinentalen Ausland sind eine wichtige Grundlage für die deutsche Tourismusbranche."
Lufthansa überzeugt nach Corona-Krise
Die Corona-Krise hatte die deutsche Luftfahrt massiv gebremst. Sie erholt sich deutlich langsamer als in anderen Ländern. Vor allem Billigairlines wie Ryanair, Easyjet oder Wizz Air wachsen nicht mehr so schnell in Deutschland oder ziehen sich sogar zurück und begründen dies mit zu hohen Kosten und Gebühren.
Allerdings hatte die Lufthansa vor einigen Tagen ein ausgezeichnetes Quartalsergebnis vermeldet. Das bereinigte Betriebsergebnis wurde im zweiten Quartal dank der hohen Nachfrage nach teuren Tickets fast auf 1,1 Milliarden Euro verdreifacht. Die Fluggesellschaft erwartet für 2023 eins der besten Jahre ihrer Geschichte.