2022 im Vergleich zum Vorjahr Fluggastzahlen in Deutschland verdoppelt
Im vergangenen Jahr sind doppelt so viele Menschen geflogen wie noch im pandemiegeprägten Jahr 2021. Obwohl die Zahlen noch immer deutlich unter Vorkrisenniveau liegen, erholt sich die Luftfahrt in einem rasantem Tempo.
Das Passagieraufkommen auf deutschen Flughäfen hat 2022 im Vergleich zu 2021 kräftig zugenommen. Im vergangenen Jahr seien mehr als doppelt so viele Menschen von den 23 größten deutschen Verkehrsflughäfen gestartet oder gelandet wie 2021, teilte das Statistische Bundesamt heute mit.
Flugbranche deutlich erholt
Die Corona-Pandemie hatte die Luftfahrtbranche schwer getroffen. Viele Airlines überstanden die Krise nur dank staatlicher Hilfen und mussten sich frisches Geld von Aktionären besorgen. Im vergangenen Jahr erholte sich der Flugverkehr in weiten Teilen der Welt aber wieder deutlich von der Krise.
Danach zählten die Flughäfen in Deutschland 2022 rund 155 Millionen Passagiere. Das entsprach einem Zuwachs von 111 Prozent gegenüber dem stärker von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2021. Vom Vorkrisenniveau des Jahres 2019, als die Hauptverkehrsflughäfen mit 226,7 Millionen Fluggästen ein Allzeithoch verzeichnen konnten, war das Passagieraufkommen mit 31,5 Prozent weniger Fluggästen aber noch weit entfernt.
Bahn statt Flieger im Inland
Vor allem der innerdeutsche Flugverkehr legte mit einem Passagierplus von 98 Prozent unterdurchschnittlich zu. Im Inland nutzen die Passagiere offenbar zunehmend Fernzüge oder andere Verkehrsmittel. Im Flugverkehr mit dem Ausland stieg die Zahl der Passagiere um knapp 112 Prozent. Mit 4,9 Millionen Tonnen verzeichnete die Luftfracht im Vergleich zum Rekordjahr 2021 ein Minus von 6,7 Prozent.
An den deutschen Hauptverkehrsflughäfen wurde 2022 mit 4,9 Millionen Tonnen zwar 6,7 Prozent weniger Fracht transportiert als 2021 (5,3 Millionen Tonnen). Dennoch bedeutete dies einen Zuwachs um 5,2 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 (4,7 Millionen Tonnen).
Airlines rechnen mit starker Nachfrage
Auch die Ergebnisse der Fluggesellschaften deuten auf eine weitere deutliche Erholung der Luftfahrt hin. Anfang der Woche legte die Billigflug-Airline Ryanair Rekordzahlen zum abgelaufenen Quartal vor. Von Oktober bis Dezember verdiente die Fluggesellschaft 211 Millionen Euro - rund doppelt so viel wie im bisherigen Rekord-Weihnachtsquartal 2017. Das Unternehmen berichtete zudem von Rekordbuchungen für die zweite und dritte Januarwoche des neuen Jahres sowie von einer sehr robusten Nachfrage bis Ostern und Sommer.
Mitte Dezember hob auch die Lufthansa ihre Prognose für den operativen Gewinn im Jahr 2022 auf 1,5 Milliarden Euro an. Im Oktober und in November hätten sich die Ergebnisse besser entwickelt als erwartet. Im Passagiergeschäft lägen die Durchschnittserlöse deutlich über dem Vorkrisenniveau, und die Buchungslage deute auf eine Fortsetzung der positiven Entwicklung hin.