Teslas Ingenieurszentrale Rolle rückwärts nach Kalifornien
Tesla kehrt mit seiner Ingenieurszentrale zurück nach Kalifornien. Dabei hatte der E-Autobauer dem Bundesstaat erst vor gut einem Jahr den Rücken gekehrt und hatte sein Hauptquartier nach Texas verlegt.
Er freue sich, mitteilen zu können, dass die globale Ingenieurszentrale nach Palo Alto ziehe, in das alte Hauptgebäude des Tech-Unternehmens Hewlett Packard, erklärte Tesla-Chef Elon Musk: "Eine poetische Verbindung von dem Unternehmen, das das Silicon Valley gegründet hat, zu Tesla." Wann genau der Umzug stattfinden wird, gab Musk nicht bekannt.
Zurück nach nur gut einem Jahr
Erst im Dezember 2021 hatte Tesla seinen Firmensitz von Palo Alto nach Austin verlegt. Als Grund hatte Musk damals angegeben, dass die Lebenshaltungskosten in Texas geringer für seine Angestellten seien. Dort gibt es auf Landesebene keine Einkommenssteuer.
Außerdem hatte sich Musk über die seiner Meinung nach zu strenge Corona-Politik in Kalifornien beschwert. Der Tesla-Chef hatte sich über diese zum Teil hinweggesetzt und seine Angestellten in das kalifornische Fertigungswerk beordert, obwohl dies zu dem Zeitpunkt untersagt war - später musste Tesla dafür Strafe zahlen.
Von Streit keine Spur mehr
Von den Streitigkeiten zwischen Kalifornien und Tesla war bei dem Pressetermin nichts zu spüren. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom betonte, er freue sich über Teslas Investitionen in Kalifornien, einem Ort, an dem es die meisten Patente und Kapital gebe. Tesla sei Teil der kalifornischen Erfolgsgeschichte.
In Kalifornien werden die meisten E-Autos verkauft. Im vergangenen Jahr stiegen die Zahlen auf ein Rekordhoch. Mit mehr als 72 Prozent Marktanteil bleibt Tesla dabei Spitzenreiter.
Seitenhieb auf Deutschland
Newsom hob hervor, dass Kalifornien zudem der US-Bundesstaat sei, der am meisten produziere. Betrachte man Kalifornien wie ein eigenes Land, liege man mittlerweile auf Platz vier - noch vor Deutschland, was der Gouverneur mit einem Halbsatz hervorhob: "Eat your heart out, Germany", was man in etwa so übersetzen könnte: "Da könnt ihr vor Neid erblassen."
Im Tesla-Werk im nordkalifornischen Fremont, das von dem Umzug Ende 2021 unberührt geblieben war, sollen in diesem Jahr etwa 600.000 Teslas gebaut werden, mehr als in anderen US-Autowerken, so Musk. Im Tesla-Werk im deutschen Grünheide hingegen waren die Pläne zur Fertigung kompletter Batterien gerade gestutzt worden.
Kein Wort über Steuervorteile
Ob es steuerliche Anreize gab, um Tesla zurück nach Kalifornien zu locken, wurde auf dem Pressetermin nicht erwähnt. Klar ist: Im Wettbewerb, den sich Kalifornien sowohl mit Deutschland als auch mit dem US-Bundesstaat Texas liefert, dürfte Kalifornien als Sieger hervorgehen.
Auch Elon Musk war privat nach Texas gezogen, zuvor hatte er in Los Angeles gewohnt. Im vergangenen Jahr hatte er das in San Francisco angesiedelte Unternehmen Twitter gekauft. Ob Musk privat ebenfalls nach Kalifornien zieht, ist nicht derzeit bekannt.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version der Meldung hieß es, Tesla ziehe mit seinem Hauptquartier zurück nach Kalifornien. Dies wurde korrigiert.