Industrie im Saarland Habeck verspricht Milliardenhilfen für Stahlkocher
Trotz Haushaltskrise soll die Stahlindustrie im Saarland 2,6 Milliarden Euro Staatshilfe für den Aufbau einer "grünen" Produktion erhalten. Das hat Bundeswirtschaftsminister Habeck bei einem Besuch in Völklingen zugesagt.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat eine milliardenschwere Unterstützung des Staates beim Umbau der saarländischen Stahlindustrie auf eine "grüne" Produktion zugesagt. "2,6 Milliarden habt ihr gewollt, 2,6 Milliarden kriegt ihr", sagte der Minister heute bei einem Besuch der Saarländischen Stahlwerke in Völklingen.
Beschäftigte der Stahlholding Saar bei einer Veranstaltung in Völklingen.
Die Haushaltskrise und das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse hatten zuletzt Unsicherheit aufkommen lassen, ob in Aussicht gestellte Hilfen für Umstellung der Stahlherstellung auf eine klimafreundlichere Produktion tatsächlich fließen werden.
Habeck sagte heute vor 3.000 Stahlbeschäftigten Völklingen, der Bund habe das Projekt notifiziert. Jetzt fehle nur noch die Billigung durch die Europäische Union. Aber in diesem Stadium sei noch nie ein Projekt gescheitert. Einen Teil der Milliardenhilfen soll aus dem Landeshaushalt des Saarlandes kommen.
Auch Konkurrenten bekommen Geld vom Bund
"Es ist die größte Einzelförderung, die wir jemals in der Geschichte der Bundesrepublik ausgekehrt haben", sagte der Grünen-Politiker. Stahl sei das Rückgrat der deutschen Industrie.
Die beiden Wettbewerber Salzgitter und Thyssenkrupp hatten zuvor bereits Förderzusagen vom Bund erhalten. Eine Beihilfe von bis zu zwei Milliarden Euro für Thyssenkrupp genehmigte die EU-Kommission im Sommer. Bei den Plänen der Konzerne geht es darum, die Stahlherstellung langfristig von Kohle und Koks auf Wasserstoff umzustellen, der mit Hilfe von Erneuerbaren Energien erzeugt wurde.
"Der heutige Tag ist historisch"
Der Vorstandsvorsitzende der Stahlholding Saar, Stefan Rauber, begrüßte die Ankündigung des Bundeswirtschaftsministers. Der erste Bevollmächtigter der IG Metall Völklingen, Lars Desgranges, sagte: "Der heutige Tag ist historisch." Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sprach von einer guten Nachricht für die gesamte saarländische Wirtschaft.
Insgesamt soll der Umbau der Anlagen an den Standorten Völklingen und Dillingen rund 3,5 Milliarden Euro kosten. Die Stahlholding Saar beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiter und ist mit einer Jahresproduktion von etwa fünf Millionen Tonnen Stahl im Jahr der drittgrößte Stahlhersteller Deutschlands produzieren die Unternehmen Saarstahl und Dillinger.
Mit Informationen von Florian Mayer, SR.