RWE und Vattenfall Energiekonzerne steigern ihre Gewinne
Die Energiekrise bedeutet für die großen Versorger nicht, dass ihre Gewinne zurückgehen. Im Gegenteil: Die Energiekonzerne RWE und Vattenfall haben in den vergangenen Monaten Milliardensummen verdient.
Der Versorger RWE hat nach Gewinnsteigerungen im ersten Quartal seine Jahresprognose bestätigt. Das Essener Unternehmen erzielte vor allem höhere Erträge in der internationalen Stromerzeugung im Segment Wasser/Biomasse/Gas. Hier sei der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 263 Millionen Euro auf 1,177 Milliarden Euro angestiegen. Dieser Bereich gehört neben dem Energiehandel, der Solar- und der Windenergie zum Kerngeschäft von RWE.
Außerdem seien Belastungen als Folge der Sanktionen auf russische Steinkohle-Lieferungen im Segment Energiehandel weggefallen. Das Segment Energiehandel wird voraussichtlich einen positiven Gewinnanteil zum Quartalsergebnis beitragen nach einem Verlust im ersten Jahresviertel des Vorjahres.
RWE bestätigt Jahresprognose
Nach vorläufigen Zahlen wird RWE das erste Jahresviertel mit einem bereinigten EBITDA von 2,798 Milliarden Euro abschließen. Netto verdiente RWE 1,67 Milliarden Euro. Am 11. Mai wird der Versorger die vollständigen Zahlen zum ersten Quartal veröffentlichen.
Für das Gesamtjahr hat RWE seine Gewinnprognose bestätigt: Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 1,00 Euro erhalten. Das wären 10 Cent mehr als vor Jahresfrist. Die Dividende wird üblicherweise in Deutschland am dritten Handelstag nach der Hauptversammlung gezahlt. Das Aktionärstreffen von RWE findet am 4. Mai statt. Geplant ist eine virtuelle Hauptversammlung.
Nach Veröffentlichung der Zahlen bestätigte die Deutsche Bank RWE mit einer "Buy"-Einschätzung und einem Kursziel von 50 Euro. Die DZ Bank erneuerte ihre Einschätzung "kaufen" und sieht den fairen Wert nach wie vor bei 51 Euro. JP Morgan hob hervor, dass die Essener bereits nach dem ersten Quartal fast die Hälfte des operativen Ergebnisses für das Gesamtjahr erzielt hätten. Am frühen Nachmittag notierte die RWE-Aktie 2,1 Prozent im Plus bei 42,47 Euro.
Vattenfall sieht Beruhigung auf dem Energiemarkt
Der schwedische Konzern Vattenfall verdiente unter dem Strich in den ersten drei Monaten des Jahres 11,8 Milliarden Schwedische Kronen. Das entspricht 1,04 Milliarden Euro und war fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Der Umsatz war um fast zwei Drittel gestiegen. Nach Angaben von Vattenfall hat sich die Lage auf dem Energiemarkt nach starken Preisschwankungen im Vorjahr beruhigt.
Durch erhöhte Gasvorräte, einen milderen Winter und eine höhere Stromproduktion aus Kernkraft in Frankreich seien die Strompreise in Kontinental-Europa im ersten Jahresviertel gesunken, teilte das Unternehmen mit. Dies habe aber auch einen negativen Effekt auf die Gewinnentwicklung von Vattenfall.