Trotz AKW-Abschaltung Habeck sieht Energieversorgung gesichert
Wirtschaftsminister Habeck hält die Energieversorgung in Deutschland trotz der anstehenden AKW-Abschaltung für gesichert. Der Atomausstieg sei unumkehrbar, sagte er den Zeitungen der Funke-Gruppe.
Wenige Tage vor der Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck unterstrichen, dass die Energieversorgung sicher sei. "Die Energieversorgungssicherheit in Deutschland wurde in diesem schwierigen Winter gewährleistet und wird auch weiter gewährleistet sein", sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Die Frage, ob er die Sicherheit der Energieversorgung garantieren könne, bejahte der Vizekanzler. "Wir haben die Lage im Griff durch die hohen Füllstände in den Gasspeichern und die neuen Flüssiggasterminals an den norddeutschen Küsten und nicht zuletzt durch mehr erneuerbare Energien", sagte Habeck.
AKW-Abschaltung am Samstag
Die letzten drei deutschen Atomkraftwerke hätten eigentlich schon Ende vergangenen Jahres vom Netz gehen sollen. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise beschloss die Ampelkoalition jedoch, die drei Meiler über den Winter weiterlaufen zu lassen. Am kommenden Samstag, den 15. April, sollen sie nun aber endgültig heruntergefahren werden.
Keine Rückkehr zur Atomkraft
Habeck machte deutlich, dass er den Atomausstieg für endgültig hält. Die Atomkraftwerke würden "früher oder später in den Rückbau gehen", argumentierte er. "Und ein Neubau von Atomkraftwerken hat sich immer als ökonomisches Fiasko dargestellt - ob in Frankreich, Großbritannien oder Finnland." Es gebe auch kein Interesse von deutschen Betreibern, neue Atomkraftwerke zu bauen. "Unser Energiesystem wird sich anders aufbauen: Wir werden bis 2030 zu 80 Prozent erneuerbare Energien haben."
Minister ruft zu weiterem Energiesparen auf
Habeck bedankte sich bei den Bürgern für ihren Einsatz. "Ich weiß von vielen Menschen, dass sie wirklich Verzicht geübt haben. Diese Kraftanstrengung hat geholfen, die Gasspeicher in der kritischen Phase vollzukriegen. Wir haben es geschafft, eine schwere Wirtschaftskrise abzuwehren."
Dennoch rief er dazu auf, beim Energiesparen nicht nachzulassen. "Wir werden im kommenden Winter eine bessere Gasversorgungslage haben. Trotzdem ist Energie teuer und ein hoher Verbrauch schadet dem Klima", sagte er. Es bleibe also sinnvoll, sorgsam mit Energie umzugehen. "Wir haben auch gesehen, dass bestimmte Sachen ganz einfach waren und trotzdem einen guten Effekt hatten. Energiesparen muss keinen Verlust an Lebensqualität bedeuten."