Sorge um Fachkräftemangel Weniger Auszubildende in der Pflege
Immer weniger Auszubildende entscheiden sich für einen Pflegeberuf. Das zeigen die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts. Gleichzeitig nimmt der Bedarf an Pflegekräften immer mehr zu.
Im vergangenen Jahr haben etwa 4000 Menschen weniger einen Ausbildungsvertrag in der Pflege abgeschlossen als im Jahr zuvor. Das entspricht nach vorläufigen Zahlen einem Rückgang von sieben Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Während 2021 noch 56.300 neue Ausbildungsverträge in der Pflege abgeschlossen wurden, waren es 2022 nur noch 52.300.
Endgültige Ergebnisse im Sommer
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 146.500 Menschen zu Pflegekräften ausgebildet. Der Frauenanteil unter den Auszubildenden lag den Angaben zufolge bei 76 Prozent. Unter den neuen Auszubildenden waren im vergangenen Jahr 13.500 Männer und 38.800 Frauen.
Allerdings gebe es noch Lücken in den Daten; vollständige Zahlen dürften voraussichtlich im Juli vorliegen, hieß es. Während unter anderem Bremen, Rheinland-Pfalz und Sachsen davon ausgingen, dass es keine größeren Abweichungen zwischen den vorläufigen und den endgültigen Ergebnissen kommt, bestehe in einigen anderen Bundesländern derzeit noch erhebliche Unsicherheiten bei den Ergebnissen.
Zunehmende Alterung
Der Bedarf an Pflegekräften wird in den kommenden Jahren deutlich zunehmen: Das Statistische Bundesamt ging Ende März in einer Berechnung davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland bis 2055 allein aufgrund der zunehmende Alterung um 37 Prozent steigen wird. Im Jahr 2035 könnten es bereits 5,6 Millionen an pflegebedürftigen Menschen sein, was einem Anstieg von 14 Prozent gegenüber Ende 2021 entspräche.