Geplanter Stellenabbau Deutsche Bahn will "nicht am Kunden" sparen
Die Bahn plant in den kommenden Jahren Zehntausende Stellen abzubauen. Der DB-Konzern sichert aber zu, für den Bahnbetrieb nötige Beschäftigte "ohne Wenn und Aber" einzustellen.
Nach Kritik an Sparplänen der Deutschen Bahn beim Personal hat die Konzernspitze versichert, es werde "nicht am Kunden und an der Sicherheit" gespart. Wer für den Betrieb gebraucht werde, "wird eingestellt, ohne Wenn und Aber", erklärte Personalvorstand Martin Seiler heute nach einem Gespräch mit Arbeitnehmervertretern.
Mit der Ankündigung, Zehntausende Stellen streichen zu wollen, hatte die Deutsche Bahn zuvor bei Beschäftigten und Gewerkschaften für Verunsicherung gesorgt. Zur Halbjahresbilanz kündigte das Unternehmen an, es müsse in den kommenden fünf Jahren rund 30.000 Stellen abbauen. "Wir müssen in Zukunft mehr Bahn mit weniger Menschen schaffen", sagte Finanzvorstand Levin Holle.
Sparpotenzial durch Digitalisierung und KI?
"Im direkten Eisenbahngeschäft haben wir einen anhaltend hohen Bedarf, vor allem für Lokführer, Instandhalterinnen, Zugverkehrssteuerer und Servicekräfte", erklärte Personalvorstand Seiler heute. Allein in diesem Jahr will die Bahn deshalb erneut rund 25.000 neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einstellen.
Auch mit Blick auf den Fachkräftemangel solle mittel- bis langfristig auch der operative Bereich personell schrumpfen. "Aber das geht selbstverständlich nur dann, wenn die neuen Entwicklungen greifen und entsprechende Potenziale freisetzen", so Seiler. Damit spielte er auf Trends wie Digitalisierung, Automatisierung und Künstliche Intelligenz an.
Keine Entlassungen geplant
Der Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, hatte kürzlich gefordert, dass der Stellenabbau nicht den operativen Bereich treffen dürfe. Nun zeigte er sich erleichtert. "Das ist ein wichtiges Signal an die Belegschaft", teilte er mit. "Die EVG fordert bei weiteren Maßnahmen maximale Transparenz."
Der DB-Konzern sicherte zu, dass der Stellenabbau nicht über Entlassungen geschehen solle. "Genutzt wird stattdessen die natürliche Fluktuation und der große konzerninterne Arbeitsmarkt", hieß es. "Auch Instrumente wie Altersteilzeit und freiwillige Abfindungen stehen in einzelnen Fällen zur Verfügung."