Prognose für 2023 Bahn erwartet neuen Milliardenverlust
Die Deutsche Bahn konnte im vergangenen Jahr ihre Verluste verringern. Dennoch schreibt der Konzern unter dem Strich rote Zahlen. Im laufenden Jahr dürfte das Minus laut Bahn-Spitze wieder ansteigen.
Die Deutsche Bahn ist trotz wieder rasant gestiegener Passagierzahlen und eines Rekordergebnisses der Logistik-Tochter Schenker 2022 nicht aus den roten Zahlen gekommen. Bei einem Umsatz von 56,3 Milliarden Euro stand unter dem Strich ein Minus von rund 227 Millionen Euro, wie die Konzernspitze heute mitteilte.
Im operativen Geschäft schwarze Zahlen
Vor Steuern und Zinsen stieg der Gewinn auf 1,3 Milliarden Euro. Operativ schreibe der Konzern "wieder schwarze Zahlen", sagte Konzernchef Richard Lutz. Allerdings geht das Management davon aus, dass sich dies im Lauf des Jahres ändert. Vor allem wegen der hohen Energiekosten rechnet die Bahn mit einem Minus vor Steuern und Zinsen von einer Milliarde Euro.
Die Bahn äußerte sich optimistisch zur Entwicklung der Passagierzahlen nach der Corona-Pandemie. 2022 stiegen 132 Millionen Reisende in IC- und ICE-Züge - das sind 61 Prozent mehr als im Jahr davor. Für dieses Jahr erwartet der Konzern 155 Millionen Reisende - was ein neuer Rekord wäre.
Nur 65 Prozent der Züge pünktlich
"Klimafreundliche Mobilität boomt", sagte Bahnchef Richard Lutz. "Die Nachfrage stimmt und wächst aktuell weiter stark". 2023 könnte es im Fernverkehr 150 Millionen Reisende geben; auch das wäre eine neue Rekordzahl. Dabei waren die Fernzüge so unpünktlich wie noch nie: Nur 65,2 Prozent kamen 2022 pünktlich ans Ziel, wie die DB erklärte.
Dass die Bahn im vergangenen Jahr nicht tiefer in die roten Zahlen fuhr, verhinderte vor allem die internationale Logistik-Tochter Schenker, die einen Rekordgewinn einfuhr. Die Bahn prüft derzeit den Verkauf von Schenker, der Finanzkreisen zufolge um die 15 Milliarden Euro bringen könnte.