Tarifstreit bei der Bahn EVG plant keine Warnstreiks über Ostern
Keine Warnstreiks bei der Deutschen Bahn rund um Ostern: Das hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft bestätigt. Nicht Reisende, sondern die Arbeitgeber sollten bestreikt werden. An den Verhandlungstisch will die EVG erst nach Ostern zurückkehren.
Im laufenden Tarifkonflikt plant die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nach eigenen Angaben keine Warnstreiks über die Osterfeiertage. "Da wir nicht die Reisenden bestreiken wollen, sondern die Arbeitgeber, können wir mitteilen, dass wir über Ostern nicht verhandeln werden und damit auch nicht streiken", teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch in Frankfurt am Main mit. "Wann immer wir verhandeln, müssen wir auch die Möglichkeit haben, zu streiken, um auf schlechte Angebote reagieren zu können."
Was dann nach den Osterfeiertagen passiere, sei auch von der Reaktion der Arbeitgeber abhängig. Vor der nächsten geplanten Verhandlungsrunde mit der Deutschen Bahn am 24. und 25. April müsse ein "verhandlungsfähiges Angebot" auf den Tisch, forderte Loroch. Er schloss nicht generell aus, dass es im Vorfeld dieser Verhandlungsrunde zu weiteren Warnstreiks kommen könnte. Grundsätzlich wolle die EVG aber an den Verhandlungstisch zurück. Forderungen der Deutschen Bahn nach einer deutlich früheren Fortsetzung der Gespräche wies Loroch zurück.
Angebot der Bahn abgelehnt
Die EVG fordert einen Sockelbetrag von mindestens 650 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten oder zwölf Prozent mehr Geld bei höheren Entgelten. Daran sei nichts unverhältnismäßig, so die Gewerkschaft.
Die Deutsche Bahn hatte im laufenden Tarifkonflikt mit bisher zwei Runden unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt fünf Prozent anzuheben sowie Einmalzahlungen in Höhe von 2500 Euro in Aussicht gestellt. Die EVG lehnte dies ab.
Bundesweiter Warnstreik mit ver.di
Die EVG vertritt neben Eisenbahnern auch Busfahrer, Servicekräfte in der Verkehrsbranche und Binnenschiffer.
Mit der Gewerkschaft ver.di hatte sie für heute zu einem großangelegten Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Neben dem Bahnverkehr sind auch Flughäfen, Wasserstraßen und der öffentliche Nahverkehr in mehreren Bundesländern betroffen. Ver.di will im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst Druck machen.