Ausblick enttäuscht Apple blickt skeptisch auf das Weihnachtsgeschäft
Eine Erholung der iPhone-Nachfrage und ein anhaltend starkes Dienstleistungsgeschäft haben Apple einen hohen Gewinn beschert. Mit Blick auf die anstehende Weihnachtszeit ist der Konzern aber zurückhaltend.
Normalerweise zählen die Monate vor Weihnachten zu den umsatzstärksten im Geschäft von Apple. Doch in diesem Jahr erwartet der Tech-Konzern keine großen Sprünge. Für das laufende Quartal werde ein Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres erwartet, teilte er mit. Damit enttäuschte Apple die Wachstumserwartungen einiger Investoren. Immerhin rechnet der Konzern mit weiteren Zuwächsen beim iPhone - seinem wichtigsten Produkt.
Gewinn übertrifft die Erwartungen
Die Anleger reagierten dennoch ernüchtert. So gaben Apple-Aktien im nachbörslichen US-Geschäft 3,6 Prozent nach. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hob das Kursziel trotzdem von 213 auf 227 US-Dollar an. Der iPhone-Hersteller habe ein solides Quartal gehabt, schrieb Analyst Michael Ng. Ähnlich äußerte sich Samik Chatterjee von JP Morgan: Der Technologiekonzern habe erneut die Widerstandskraft seines Produktportfolios in einem schwierigen Umfeld bewiesen.
Im Ende September abgeschlossenen Geschäftsquartal sank der Quartalsumsatz zwar um rund ein Prozent auf 89,5 Milliarden Dollar. Allerdings fiel das Minus mit einem Prozent geringer aus als befürchtet. Außerdem überraschte der Gewinn positiv. Apple fuhr mit knapp 23 Milliarden Dollar mehr Gewinn ein als im Vorjahr.
iPhone-Absatz bringt mehr als die Hälfte der Erlöse
Besonders die Erholung der iPhone-Nachfrage half dabei. Nach einem Durchhänger im vorangegangenen Quartal wuchs der Absatz des Umsatzbringers um 2,8 Prozent auf 43,8 Milliarden Dollar. Das iPhone brachte nicht nur knapp die Hälfte der Konzernerlöse ein, es gibt Apple später auch die Gelegenheit, Abonnements etwa für mehr Speicherplatz oder Musik-Streaming zu verkaufen.
Die Erholung wird sich Experten zufolge in den kommenden Monaten beschleunigen, da der Smartphone-Markt seine Talsohle erreicht habe. Derzeit seien weltweit etwa 240 Millionen iPhones reif, um durch neuere Modelle ersetzt zu werden, schrieb Analyst Daniel Ives vom Vermögensverwalter Wedbush. Im September kam das neue iPhone 15 in den Handel, das vor allem eine Rolle für das Weihnachtsgeschäft spielen wird.
Gleichzeitig festigte die Dienstleistungssparte, zu der unter anderem der Streamingdienst Apple+ gehört, ihren Ruf als Wachstumstreiber. Hier stiegen die Erlöse um 16 Prozent auf 22,31 Milliarden Dollar.
Schwierige Lage in China
Der Umsatz mit Mac-Computern fiel dagegen um gut ein Drittel auf 7,6 Milliarden Dollar. Apple verwies darauf, dass im Vorjahresquartal die aufgestaute Nachfrage nach vorherigen Produktionsengpässen die Verkäufe hochgetrieben habe. Außerdem sei damals eine neue Generation des populären MacBook Air auf den Markt gekommen. Apple setzt nun auf neue MacBook-Pro-Modelle mit leistungsstärkeren Chips, um das Geschäft anzukurbeln.
Die Erwartungen der Analysten verfehlte Apple auch mit dem Umsatz im China-Segment, in das der Konzern das Geschäft in Taiwan und Hongkong einrechnet. Die Erlöse dort sanken um 2,5 Prozent auf rund 15,1 Milliarden Dollar. Zuletzt hatte der von US-Sanktionen schwer getroffene Konkurrent Huawei dort wieder Erfolg mit einem neuen Smartphone gehabt. Zudem steht die Frage im Raum, wie die Spannungen zwischen Peking und Washington das Geschäft des Konzerns beeinflussen könnten.