Nvidia-Bürogebäude.

Nvidia stellt Blackwell vor Neues Computersystem für KI-Infrastruktur

Stand: 19.03.2024 09:23 Uhr

Nvidia will die führende Rolle für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz mit dem System Blackwell weiter ausbauen. Blackwell sei der "Antrieb einer neuen industriellen Revolution" durch KI.

Der Chipkonzern Nvidia will seine führende Rolle bei Technik für Künstliche Intelligenz ausbauen. Firmenchef Jensen Huang stellte dafür gestern auf der Messe GTC 2024 eine neue Generation von Nvidias Computerplattform mit dem Namen Blackwell vor.

Die nach dem Mathematiker David Blackwell benannte Plattform löst die Hopper-Reihe von 2022 ab, die ihren Namen von der Computerpionierin Grace Hopper erhielt. Nvidia sieht das Nachfolger-System von Hopper nun als "Antrieb einer neuen industriellen Revolution" durch KI. Das System sei beim Anlernen von Künstlicher Intelligenz vier Mal leistungsstärker als die aktuelle Generation Grace Hopper.

Mit Grace Hopper hätte man zum Beispiel den Chatbot ChatGPT innerhalb von drei Monaten mit 8.000 Nvidia-Chips und einem Stromverbrauch von 15 Megawatt trainieren können, sagte Huang. Mit Blackwell schaffe man das in derselben Zeit mit 2.000 Chips und vier Megawatt Strom.

"Abstand zur Konkurrenz vergrößern"

Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten Nvidia-Technologien bewähren sich schon seit Langem bei der Rechenarbeit für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz. Konkurrenten wie Intel und AMD konnten bisher keinen Anschluss finden. Das lässt das Geschäft - und den Börsenwert - von Nvidia rasant wachsen. Große KI-Unternehmen wie Microsoft, Google und Amazon planen bereits den Einsatz von Blackwell.

In ersten Reaktionen sagten Experten weitere Erfolge mit Blackwell voraus. "Wir gehen davon aus, dass Nvidia nicht nur weiterhin führen wird, sondern den Abstand zu seinen Konkurrenten im Bereich KI vergrößern wird", sagte Kinngai Chan von Summit Insights nach der Ankündigung.

Zusammenarbeit mit Apple

Nvidia will mit Blackwell auch den Einsatz sogenannter "digitaler Zwillinge" vorantreiben, in denen Unternehmen ihr gesamtes Geschäft im Computer simulieren können. Bevor man etwas in der realen Welt baut, werde man es künftig zunächst digital simulieren, betonte Huang.

Mit diesem Konzept macht Nvidia auch Apples Computerbrille Vision Pro nützlicher für den Einsatz in Unternehmen. Nvidias 3D-Umgebung Omniverse, mit der Firmen "digitale Zwillinge" ihrer Produkte und Fabriken erstellen können, kommt auf das Apple-Gerät. Die Technologie wird oft bei der Gestaltung von Objekten verwendet. Huang demonstrierte sie auf der gestrigen Entwicklerkonferenz unter anderem am Beispiel des südkoreanischen Autobauers Hyundai.

Zudem gibt es von Nvidia eine neue Software, die über Schnittstellen auch via Cloud genutzt werden kann. Huang zeigte sich überzeugt, dass in der Zukunft die meisten Inhalte nicht vorgefertigt aus Speichern abgerufen werden, sondern dass KI-Software sie ausgehend aus der aktuellen Situation frisch erzeugen werde.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 19. März 2024 um 09:37 Uhr.