Drittes Quartalsminus in Folge Spaniens Rezession wird immer gravierender
Die spanische Wirtschaft ist weiter auf Talfahrt. Im zweiten Quartal schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent. Das ist das dritte Quartalsminus in Folge. Grund für die schlechten Nachrichten ist vor allem die schwache Binnennachfrage. Der IWF rechnet damit, dass die Rezession erst 2014 endet.
Der drastische Sparkurs der Regierung und die Massenarbeitslosigkeit drücken Spanien tiefer in die Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im zweiten Quartal um 0,4 Prozent zum Vorquartal. Das teilte das spanische Statistikamt mit. Schon in den beiden Vorquartalen hatte es ein Minus von jeweils 0,3 Prozent gegeben.
Im Jahresvergleich wird die Verschärfung der Krise noch deutlicher: Demnach fiel die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal binnen Jahresfrist um ein Prozent, nach minus 0,4 Prozent im ersten Vierteljahr.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet damit, dass die viertgrößte Volkswirtschaft des Euroraums in diesem Jahr insgesamt um 1,7 Prozent schrumpfen und erst 2014 wieder auf Wachstumskurs gehen wird.
Binnennachfrage bricht weiter ein
Nach Feststellung der Notenbank leidet Spaniens Wirtschaft vor allem unter einer stark nachlassenden Binnennachfrage: Sie schrumpfte nach Angaben aus der vorigen Woche innerhalb eines Quartals um 1,2 (Vorquartal: minus 0,5) Prozent. Nur wegen des wachsenden Außenhandels schlage dies nicht voll auf die Wirtschaftsleistung durch.
Spanien gilt als eines der größten Sorgenkinder im Euroraum. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte indes am Wochenende versichert, dass das Land - über die bisher zugesagten 100 Milliarden Euro zur Sanierung der Banken hinaus - keine neuen Hilfen brauche.