Trotz Sparpaket und Bankenhilfe Zinsen für spanische Anleihen steigen auf Rekordhoch
Das heftig umstrittene Sparpaket und die massive Hilfe für die Banken haben noch nicht geholfen: Die Rendite für spanische Staatsanleihen sind wieder auch ein Rekordhoch gestiegen. Grund ist laut Experten die desaströse Finanzlage von immer mehr Regionen des Landes.
Die Lage am Anleihemarkt Spaniens hat sich zu Wochenbeginn abermals deutlich verschärft. Dies geschah trotz des neuen, drastischen Sparpakets in Höhe von 65 Milliarden Euro und der Bankenhilfe in Höhe von 100 Milliarden Euro.
Im Zehnjahresbereich erreichte die Rendite mit 7,4 Prozent ein Rekordhoch. Dieses Niveau gilt für Staaten als auf Dauer nicht refinanzierbar. Selbst dreißigjährige Schuldtitel rentieren aktuell nur unwesentlich höher.
Besonders stark verschlechterte sich die Lage in Spanien im zweijährigen Bereich. Hier stieg die Rendite auf bis zu 6,02 Prozent. Fünfjährige Titel legten ähnlich stark zu - auf 7,07 Prozent.
Auch CDS-Prämien legen zu
Unterdessen legten auch die Prämien für Kreditausfallversicherungen (CDS) auf spanische Staatstitel zu und stiegen auf einen Rekordstand. Am Vormittag kostete eine Ausfallversicherung auf fünfjährige Staatsanleihen bis zu 634 Basispunkte. Im Euroraum liegt die CDS-Prämie nur für Staatsanleihen Zyperns und Portugals höher.
Die Entwicklung von CDS-Prämien dient mitunter mehr als der Gradmesser, wie die Märkte die jeweiligen Risiken bewerten, als die Anleihennotierungen selbst. Der CDS-Handel gilt als wenig transparent und verlockt Spekulanten zu riskanten Transaktionen in großem Stil, die wiederum Finanzkrisen verstärken können.
Händler erklärten die abermalige Zuspitzung vor allem mit finanziellen Problemen der spanischen Regionen. Nachdem bereits am Freitag die Region Valencia den spanischen Zentralstaat um Hilfe gebeten hatte, könnten weitere Regionen hinzukommen.