ifo-Umfrage Preise sollen weniger steigen
Deutlich weniger deutsche Unternehmen wollen in den kommenden drei Monaten ihre Preise erhöhen. Damit dürfte auch der Inflationsdruck in den kommenden Monaten sinken.
Die Zahl der Unternehmen, die in den kommenden drei Monaten Preiserhöhungen planen, ist weiter zurückgegangen. Der Index der Preiserwartungen ist im Februar zum fünften Mal in Folge auf nunmehr 29,1 Punkte gesunken, wie die Wirtschaftsforscher vom Münchner ifo-Institut mitteilten. Im Januar hatte er noch bei 35,2 Punkten gelegen.
Die Unternehmen gaben danach einen Großteil ihrer gestiegenen Kosten bereits an die Kundinnen und Kunden weiter, zudem lasse derzeit die Nachfrage "in nahezu allen Wirtschaftsbereichen nach", erklärte das Forschungsinstitut. "Damit dürfte der Inflationsdruck in den kommenden Monaten abnehmen."
Weiter hohe Preise im Einzelhandel
Die schlechte Nachricht für Verbraucher: Nach wie vor planen die Einzelhändler Preiserhöhungen. Im Bereich Lebensmittel und Getränke etwa sind es laut ifo-Umfrage mehr als drei Viertel (77,2 Saldopunkte). Die Preiserwartungen seien "dort noch deutlich höher als in anderen Wirtschaftsbereichen", so das Institut.
In den Branchen, die nach der Corona-Pandemie nun wieder boomen, bleiben die Preiserwartungen ebenfalls überdurchschnittlich hoch: Die Mehrheit der Reiseveranstalter (63,2) und der Gastronomen (52,7) wollen ihre Dienstleistungen demnach weiter verteuern, auch wenn der Index in den beiden Branchen ebenfalls gesunken ist.
Gute Nachrichten für Bauherren
Weitgehend abgeebbt ist die Welle der Preiserhöhungen laut ifo dagegen in der Baubranche, der Index fiel auf 18,7 Punkte, den niedrigsten Wert seit April 2021. Im Bauhauptgewerbe wollen danach nur die wenigsten Unternehmen gestiegene Einkaufspreise an ihre Kunden weitergeben. "Hier dürfte sich der Rückgang der Nachfrage nach Bauleistungen am deutlichsten bemerkbar machen", hieß es dazu von den ifo-Forschern.