Hohe Inflation Reallöhne sind 2022 wieder gesunken
Die Reallöhne in Deutschland sind 2022 das dritte Mal in Folge gesunken. Grund dafür ist der starke Anstieg der Verbraucherpreise, der die Lohnsteigerung deutlich übertraf.
Die Reallöhne in Deutschland sind 2022 das dritte Jahr hintereinander gesunken. Sie sanken um 3,1 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Nominallöhne stiegen demnach im vergangenen Jahr zwar um 3,5 Prozent, aber infolge der fast doppelt so hohen Inflationsrate gab es beim Nominallohnindex eine negative Entwicklung.
Für 2022 hatte eine frühere Schätzung sogar ein Minus von 4,1 Prozent ergeben. Die Statistiker korrigierten die vorläufigen Zahlen nun aber um 1,0 Prozentpunkte nach unten und berücksichtigten dabei die Neuberechnung der Inflationsrate für das vergangenen Jahr. Damit fielen die Reallohneinbußen in Deutschland wegen der korrigierten Inflationsrate nicht so stark aus wie ursprünglich erwartet. Trotzdem ist der Rückgang der größte seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008.
Hohe Inflation wird laut Bundesbank noch länger anhalten
Die hohe Inflation dürfte der Bundesbank zufolge auch wegen hoher Tarifabschlüsse noch eine Weile anhalten. "Spürbare Zweitrundeneffekte auf die Preise sind absehbar", heißt es im aktuellen Monatsbericht. "Sie tragen dazu bei, dass die Inflationsrate über einen längeren Zeitraum deutlich über dem mittelfristigen Ziel von zwei Prozent für den Euroraum bleiben wird."
Die Unternehmen könnten wegen höherer Personalkosten ihre Verkaufspreise weiter anheben, befürchten viele Ökonominnen und Ökonomen.