Konsumklima steigt weiter Kauflaune der Deutschen bessert sich
Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland hat sich vor allem wegen gesunkener Energiepreise weiter verbessert. Das Niveau des Konsumklimas bleibt insgesamt allerdings weiterhin niedrig.
Wegen geringerer Rezessionsängste bessert sich die Kauflaune der Deutschen den fünften Monat in Folge. Die Verbraucher beurteilten die Konjunktur und ihre Einkommenserwartungen deutlich positiver als zuletzt, wie die Studie des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK zum Konsumklima ergab.
Die Anschaffungsneigung, also die Bereitschaft zu größeren Käufen etwa technischer Geräten wie Kameras oder Kühlschränke, zeigte dagegen nur geringe Steigerungen und schwankte in letzter Zeit.
"Pessimismus schwindet zusehends"
Die GfK-Marktforscher prognostizierten für März einen Anstieg des Konsumbarometers um 3,3 auf minus 30,5 Punkte - den höchsten Wert seit Juli 2022. "Trotz anhaltender Krisen wie dem Ukraine-Krieg, einer schwächelnden Weltwirtschaft sowie hohen Inflationsraten kann das Konsumklima ein weiteres Mal spürbar zulegen", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.
Damit bleibe die Stimmung auf niedrigem Niveau, aber klar auf Erholungskurs. "Der Pessimismus der Verbraucher, der im Herbst des vergangenen Jahres seinen absoluten Höhepunkt hatte, schwindet zusehends", so Bürkl. In Vorkrisenzeiten war der Wert für das Konsumklima bei etwa plus zehn Punkten relativ konstant.
Inflation nach wie vor hoch
Die Inflation hatte im Januar zwar auf 8,7 Prozent zugelegt, nach 8,1 Prozent im Dezember. Heizen und Tanken hat sich in der Vergangenheit jedoch etwas verbilligt. "Zuletzt gesunkene Preise für Energie, aber auch Meldungen, dass in diesem Jahr eine Rezession in Deutschland nach Einschätzung der Experten nun doch vermieden werden kann, lassen den Optimismus ganz langsam zurückkehren", sagte der Experte. Dennoch dürfte der private Konsum die Konjunktur in diesem Jahr kaum anschieben.
Rezessionssorgen lassen nach
Ihre Einkommensaussichten bewerteten die rund 2000 befragten Verbraucher ebenfalls den fünften Monat in Folge optimistischer. "Dennoch müssen die deutschen Verbraucher von einer negativen Entwicklung ihrer realen verfügbaren Einkommen ausgehen", erklärte die GfK. Denn die Inflation sei 2023 etwas höher als der prognostizierte Zuwachs der Haushaltseinkommen.
Die Konjunkturaussichten bewerten die Verbraucher den vierten Monat in Folge besser. Offenbar erwarteten die Konsumenten, dass 2023 eine Rezession knapp vermieden werden kann.