EZB-Stresstest Athens Banken brauchen 14,4 Milliarden
Seit Monaten siechen Griechenlands Banken vor sich hin, die Kapitalkontrollen sind nach wie vor in Kraft. Nun hat die EZB erstmals konkret ermittelt, wie viel Geld es braucht, um die Institute zu reanimieren - bis zu 14,4 Milliarden Euro.
Den vier großen griechischen Banken fehlen nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) bis zu 14,4 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis eines Stresstests, dem sich die Athener Institute nach ihrer vorübergehenden Schließung unterziehen mussten.
Im dritten Hilfsprogramm für Griechenland, das im Sommer verabschiedet worden war, sind bis zu 25 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung der Banken reserviert - die vier Geldhäuser brauchen also nicht ganz so viel Kapital wie zunächst befürchtet.
Die vier Institute haben nun bis Freitag Zeit, Pläne vorzulegen, wie sie das Geld aufbringen wollen. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Banken zunächst versuchen werden, private Kapitalgeber wie zum Beispiel Fonds anzuzapfen - und erst dann auf den Rettungstopf zugreifen. Um überhaupt an das Hilfsgeld zu kommen, muss das griechische Parlament allerdings zuvor ein Gesetz zur Rekapitalisierung der Banken absegnen. Das soll noch im Laufe des Tages passieren.
Jeder Kredit, der ausfällt, zehrt am Kapital der Banken
Das griechische Bankensystem war im Sommer nahezu kollabiert. Um einen endgültigen Zusammenbruch zu verhindern, verhängte die Regierung strenge Kapitalkontrollen, die im Kern bis heute in Kraft sind. So dürfen Sparer weiterhin nur maximal 420 Euro pro Woche von ihren Konten abbuchen.
Das momentan größte Problem der Banken sind faule Kredite infolge der schweren Wirtschaftskrise. Denn je mehr Darlehen auszufallen drohen, desto mehr Eigenkapital brauchen die Banken, um die Verluste auszugleichen.