Entscheidung der EU-Kommission 18 Monate auf Bewährung für Glyphosat
Die EU-Staaten konnten sich nicht einigen, nun entscheidet die Kommission: Sie will den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat für weitere 18 Monate erlauben - bis dahin soll das Krebsrisiko endgültig geklärt werden.
Die EU-Kommission will die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat in Europa um 18 Monate verlängern. Das kündigte der zuständige EU-Kommissar, Vytenis Andriukaitis, am Rande eines Treffens der EU-Agrarminister in Luxemburg an. Die aktuelle Zulassung läuft zum Monatsende aus.
Unter den EU-Staaten war trotz wiederholter Versuche nicht die nötige Mehrheit für eine Verlängerung oder Neuzulassung von Glyphosat zustande gekommen: Von den 28 Mitgliedsländern stimmten einem EU-Vertreter zufolge 19 für eine weitere Zulassung, sieben enthielten sich, und Frankreich sowie Malta waren dagegen. Deutschland hatte sich bei der Abstimmung enthalten, da in der Regierung keine Einigung zwischen den Glyphosat-Befürwortern der CDU und den Gegnern beim Koalitionspartner SPD erzielt werden konnte. Da es keine gemeinsame Position gibt, muss die EU-Kommsission eine Entscheidung treffen. Zuvor hatte sie bereits angedeutet, sich für eine Verlängerung zu entscheiden.
Krebsrisiko soll abschließend geklärt werden
In den kommenden anderthalb Jahren soll die europäische Chemikalienagentur Echa ihre Bewertung vorlegen, ob Glyphosat krebserregend ist. Zuletzt hatte es dazu mehrere Untersuchungen gegeben,die jedoch zu immer unterschiedlichen Ergebnissen gelangten. Unstrittig sind massive negative Einflüsse der Chemikalie auf die Artenvielfalt.