Erneuter ver.di-Aufruf Warnstreiks bei der Postbank bis Samstag
Die Gewerkschaft ver.di hält mit weiteren Warnstreiks vor neuen Tarifverhandlungen den Druck für die Postbank hoch. Seit dem Mittag bis einschließlich Samstag sind daher bundesweit Einschränkungen zu erwarten.
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten der Postbank erneut bundesweit zu Warnstreiks am Freitag und Samstag aufgerufen. Ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck teilte mit, bereits am Donnerstagmittag hätten in fast allen Betrieben Betriebsversammlungen und Protestaktionen stattgefunden. "Damit wird es von Donnerstag bis einschließlich Samstag massive Beeinträchtigungen in der Erreichbarkeit der Postbank für Kunden geben", sagte er. Auch die Beschäftigten in den Callcentern sind demnach zum Ausstand aufgerufen.
Die Gewerkschaft erwarte in der kommenden Verhandlungsrunde ein "deutlich verbessertes Angebot der Arbeitgeberseite", fügte Duscheck hinzu. Die Verhandlungen sollen am Montag in Frankfurt am Main fortgesetzt werden.
Ver.di fordert 15,5 Prozent mehr Geld für Beschäftigte
Ver.di fordert für etwa 12.000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5 Prozent mehr Geld - mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) will 14,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten von Postbank, Postbank Filialvertrieb, PCC Services und BCB erstreiten.
Wegen der Ankündigung von Filialschließungen dringt ver.di zudem darauf, die Arbeitsplätze durch eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2028 langfristig abzusichern.
Die Bank bietet laut Gewerkschaft fünf Prozent mehr Lohn zum 1. Juni 2024 und zwei Prozent zum 1. Juli 2025 sowie einen Kündigungsschutz bis zum 30. Juni 2026 an.
Deutsche Bank will 250 Postbank-Filialen schließen
Die Deutsche Bank will bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen dichtmachen und dabei auch Personal abbauen. Kurz vor Weihnachten sicherte die Deutsche Bank zu, bis Ende September des laufenden Jahres auf betriebsbedingte Kündigungen für Tarifmitarbeiter im Bereich ihrer Privatkundenbank in Deutschland zu verzichten.
In der zweiten Tarifrunde am 26. Februar hatte die Arbeitgeberseite nach ver.di-Angaben eine weitere Verlängerung des Kündigungsschutzes bis einschließlich Juni 2026 bei einer Gesamtlaufzeit der Vereinbarung von 29 Monaten angeboten, außerdem eine Anhebung der Gehälter um fünf Prozent ab Juni 2024 und um weitere zwei Prozent ab 1. Juli 2025.
Die Postbank hat rund zwölf Millionen Kundinnen und Kunden. Seit 2010 gehört sie zur Deutschen Bank.