Teure Energie Zehntausenden Kunden ist der Strom abgestellt worden
In mehr als 200.000 Fällen haben Energieversorger vergangenes Jahr Menschen den Strom abgestellt - wegen offener Rechnungen. Auch viele Gassperren wurden verhängt. Wie könnten sich die Energiepreise 2025 entwickeln?
In deutschen Haushalten ist im Jahr 2023 mehr als 200.000 Mal wegen offener Rechnungen der Strom abgestellt worden. Das geht aus der Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei hervor. Auch die Gasversorgung wurde im vergangenen Jahr mehr als 28.000 Mal gekappt.
Linke fordert Verbot von Strom- und Gassperren
Die hohen Strom- und Gaspreise seien für viele Menschen eine enorme Belastung, kritisierte die für Wohnen zuständige Abgeordnete der Linken, Caren Lay. "Erst kürzlich wurde bekannt, dass jeder zwölfte Haushalt in Deutschland die Wohnung nicht angemessen heizen kann", sagte sie.
Dass sich immer mehr Menschen zwischen einer warmen Wohnung und einem vollen Bauch entscheiden müssten, sei "in einem der reichsten Länder der Welt nicht weniger als ein Skandal", sagte Lay. Die Partei fordert deshalb ein Verbot von Strom- und Gassperren.
Gas deutlich häufiger abgestellt als 2022
Die Netzbetreiber meldeten für das Jahr 2023 den Daten zufolge 204.441 Stromsperren - das sind etwa 4.000 weniger als im Vorjahr. Zugleich stieg die Zahl der gemeldeten Gassperren von 22.987 im Jahr 2022 auf 28.059 im vergangenen Jahr.
Jede dritte Stromsperre betrifft den Zahlen zufolge einen Haushalt in Nordrhein-Westfalen. Das bevölkerungsreichste Bundesland gehört mit Baden-Württemberg auch zu den einzigen Ländern, in denen zuletzt häufiger Stromsperren verhängt wurden. Deutlich seltener als im Vorjahr wurde dagegen in Berlin, Brandenburg, Bremen und Hamburg der Strom abgestellt.
Viele Grundversorger senken 2025 Strompreise
Für 2025 haben viele Grundversorger angekündigt, ihre Strompreise zu senken. Davon könnten laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox rund 1,8 Millionen Kunden profitieren.
Anders sieht es bei der Versorgung mit Erdgas aus: Hier werden laut Verivox bei vielen Anbietern die Preise steigen, wobei es gleichzeitig auch Versorger gebe, die die Preise senkten. Das Portal empfiehlt Verbrauchern, ihren Tarif auf Alternativen zu überprüfen.