Eine Darstellung der Kryptowährung Bitcoin.
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Investieren in Krypto-Fonds Was die Zulassung der Bitcoin-ETF bedeutet

Stand: 11.01.2024 15:45 Uhr

Anhänger der Digital-Währung Bitcoin haben lange auf diesen Tag hingefiebert: Die US-Wertpapieraufsicht SEC hat jetzt den Weg für börsengehandelte Bitcoin-ETFs frei. Was bedeutet das für Anleger?

Was bedeutet die Zulassung für den Krypto-Markt?

Viele Experte sehen darin eine Art Ritterschlag für den Bitcoin. Die Genehmigung habe eine große Signalwirkung erzeugt und werde für den Bitcoin deutlich mehr Professionalisierung schaffen, sagt Philipp Sandner von der Frankfurt School of Finance and Management: "Dies wird aber Monate dauern oder sogar noch länger. Der Bitcoin kommt nun langsam im Mainstream an; er wird hoffähig."

Was steckt hinter den Bitcoin-ETF?

Mit den neuen Finanzprodukten wird es für Investoren in den USA einfacher, in den Bitcoin zu investieren. ETF steht für "exchange-traded fund" - übersetzt "börsengehandelter Fonds". Mit ETF wird normalerweise ein bestimmter Börsen-Index nachgebildet, etwa der MSCI World, in dem unter anderem die Aktien von Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet (Google) und Meta (Facebook) stecken. Die neuen Bitcoin-ETF bilden nun aber keinen Index ab, sondern spiegeln die Preisentwicklung des Bitcoin wider.

Warum ist die ETF-Zulassung in der Kryptoszene umstritten?

Etliche Krypto-Anleger rechnen durch den Einstieg der traditionellen Finanzwirtschaft in den Bitcoin-Markt mit einer erhöhten Nachfrage nach Bitcoin. Das würde zwangsläufig zu einer Kurssteigerung führen, weil die Gesamtzahl der Bitcoins auf 21 Millionen begrenzt ist. Kritiker sehen den Einstieg skeptisch, auch weil der Bitcoin einst als Gegenreaktion auf die Finanzkrise entstand, für die traditionelle Geldhäuser verantwortlich waren.

Der unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto agierende Bitcoin-Gründer wollte mit seinem Gegenentwurf vermeiden, dass Banken und Vermögensverwalter am Wertaufbau mitverdienen. Bitcoin-Experte Sandner zieht die Grenzen nicht so eng: "Der Bitcoin und die Idee dahinter ändert sich nicht. Es gibt ab nun aber weitere Möglichkeiten, in ihn zu investieren. Der Bereich professionalisiert sich."

Werden die US-ETF auch in Deutschland angeboten?

Nein, solche "One-Trick-Ponys" widersprechen den Regularien in Deutschland. Deshalb gibt es in der Bundesrepublik im Gegensatz zu den USA auch keine ETF, die sich ausschließlich am Goldpreis orientieren. Wer virtuell in Gold investieren möchte, muss in Deutschland auf ETC ausweichen.

ETC steht für exchange-traded commodities ("börsengehandelte Rohstoffe"). Sie funktionieren ähnlich wie ETF: Sie können ebenfalls direkt an der Börse gehandelt werden und bilden den Goldpreis annähernd nach. Rechtlich gesehen sind ETC aber unbefristete Schuldverschreibungen und keine Investmentfonds. Ähnlich Angebote gib es in Deutschland für den Bitcoin. Das sind dann sogenannte ETP (exchange-traded products) oder ETN (exchange-traded notes), die den Bitcoin ebenfalls abbilden.

Wie wird sich der Bitcoin-Kurs entwickeln?

Der Kurs schwankt sehr stark, und Prognosen für den weiteren Verlauf sind schwierig. Die Bedeutung der ETF-Zulassung kann man aber an dem Kurs der vergangenen Monate ablesen. Mitte Oktober, bevor Gerüchte über eine bevorstehende Zulassung kursierten, lag der Kurs bei rund 26.500 Dollar. Vor der SEC-Entscheidung stieg der Bitcoin auf knapp 48.000 Dollar.

Und wie sieht die langfristige Perspektive aus?

Experten trauen dem Bitcoin zu, 2024 ein Rekordhoch von über 69.000 Dollar zu erreichen und halten auch Kurse von über 100.000 Dollar für möglich. Finanzexperte Sandner sagt: "Der Kurs dürfte sich dadurch positiv entwickeln, wenn nun das Investieren in Bitcoin unkomplizierter wird und auch die ersten großen institutionellen Investoren beginnen, sich für den Bitcoin zu interessieren."

Sogenannte HODL-Investoren, die ihre Kryptobestände halten, egal wie hoch oder niedrig die Preise sind, spekulieren sogar auf ein Überschreiten der Schwelle von einer Million Dollar. Auf der anderen Seite gibt es warnende Stimmen, etwa die deutsche Verbraucherzentrale. Bitcoins seien aufgrund der Risiken - von starken Kursschwankungen bis zum Totalverlust - als Geldanlage nicht zu empfehlen, erklärten die Verbraucherschützer im November.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 11. Januar 2024 um 16:41 Uhr.