Beschäftigung zu Weihnachten Neun Millionen Menschen müssen Heiligabend arbeiten
Da Heiligabend in diesem Jahr auf einen Dienstag fällt, müssen Millionen Menschen dann arbeiten - die meisten indes nur am Vormittag. Wer an den Feiertagen arbeitet, bekommt in vielen Branchen Zuschüsse.
Fast jeder zehnte Beschäftigte muss in diesem Jahr auch an Heiligabend noch arbeiten. Am Vormittag des 24. Dezembers ist es sogar mehr als jeder Fünfte, wie aus einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht. Der 24. Dezember fällt in diesem Jahr auf einen Dienstag.
"Bei etwa 43 Millionen Erwerbstätigen macht das etwa neuneinhalb Millionen Menschen aus", die am Vormittag noch arbeiten müssten, ordnet Eric Seils von der Hans-Böckler-Stiftung die Zahl ein. Da der 24. Dezember kein gesetzlicher Feiertag ist, geben viele Arbeitgeber einen halben Tag frei. Geschäfte dürfen bis 14 Uhr geöffnet sein.
Viele Beschäftigte im Handel, Verkehr und Gesundheitswesen
44 Prozent der Beschäftigten im Handel gaben in einer Umfrage an, am 24. Dezember vormittags noch arbeiten zu müssen. Auch im Bereich Verkehr und Logistik sowie im Gastgewerbe sind mit 40 beziehungsweise 36 Prozent der Beschäftigten noch überdurchschnittlich viele Menschen im Dienst.
Nach 14 Uhr gehen dann nur noch halb so viele Menschen einem Job nach. Besonders viele sind es im Verkehrssektor, im Gastgewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen, wie in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. In allen Bereichen sind es insgesamt rund 20 Prozent der Beschäftigten.
Bis zu 200 Prozent Zuschläge
Am Nachmittag des Heiligabends erhält gut die Hälfte der Arbeitenden einen Lohnzuschlag, wie es in der Studie heißt. Ein Wert, der an den beiden Weihnachtsfeiertagen auf gut 70 Prozent steigt. Die Zuschläge sind meist in Tarifverträgen geregelt, die auch Freistellungen für Heiligabend und Silvester enthalten.
Die Zuschläge liegen je nach Branche meist zwischen 50 und 200 Prozent des Tagesgehalts. Bezahlte Freistellungen an Heiligabend und Silvester erhalten beispielsweise Angestellte im Bauhauptgewerbe, bei Versicherungen, Beschäftigte der Deutschen Telekom und bei Volkswagen.
Jeder Dritte arbeitet im Gastgewerbe
An den beiden Weihnachtstagen arbeiten dann ähnlich viele Menschen wie am 24. Dezember nach 14 Uhr - acht Prozent am 25. Dezember und 11 Prozent am 26. Dezember. Eine wichtige Ausnahme bildet das Gastgewerbe, in dem auch an den Feiertagen jeder Dritte im Einsatz ist. Im Verkehrssektor und in Gesundheits- und Sozialwesen ist es jeder Fünfte.
Für die Auswertung stützten sich die Wissenschaftler des stiftungseigenen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts auf eine Umfrage mit 7.100 Beteiligten und die Auswertung von 95 einschlägigen Tarifverträgen.