Wahl in den USA ++ Selenskyj telefoniert mit Trump ++
Der ukrainische Präsident Selenskyj spricht von einem "ausgezeichneten Telefonat" mit dem künftigen US-Präsidenten Trump. Der Wahlsieger will Präsident Biden im Weißen Haus treffen. Die Entwicklungen im Liveblog.
- Trump nimmt Bidens Einladung an
- Selenskyj telefoniert mit Trump
Auch der chinesische Präsident Xi Jinping hat Donald Trump zum Wahlsieg gratuliert. Wie das chinesische Staatsfernsehen CCTV berichtete, wies Xi in einer Glückwunschbotschaft an Trump darauf hin, dass "die Geschichte gezeigt hat, dass China und die Vereinigten Staaten von Zusammenarbeit profitieren und unter Konfrontation leiden".
"Eine stabile, gesunde und nachhaltige Beziehung zwischen China und den USA ist im gemeinsamen Interesse beider Länder und steht im Einklang mit den Erwartungen der internationalen Gemeinschaft", erklärte Xi demnach weiter. Er rief dazu auf, "einen korrekten Weg zu finden, wie China und die USA in dieser neuen Ära miteinander auskommen können, damit beide Länder und die Welt davon profitieren". China hoffe, dass Meinungsverschiedenheiten "angemessen gehandhabt" würden. Laut dem US-Sender CNN sprachen Trump und Xi am Telefon miteinander. Das Außenministerium in Peking hatte Trump bereits zuvor gratuliert.
In seiner ersten Amtszeit als US-Präsident hatte Trump einen Handelskrieg mit China angezettelt und Zollerhöhungen in Kraft gesetzt. Im Wahlkampf kündigte er Zölle in Höhe von 60 Prozent auf Produkte aus China an.
Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol hat Donald Trump zu dessen "riesigem Sieg" bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert. Nach Angaben des südkoreanischen Präsidialbüros sprachen die beiden Männer über die Stärkung der Kooperation der Verbündeten in den Bereichen Sicherheit und Wirtschaft.
Kim Tae Hyo, Yoons stellvertretender nationaler Sicherheitsdirektor, sagte, in dem Gespräch sei es auch um die zunehmende Bedrohung durch das nuklear bewaffnete Nordkorea gegangen sowie um die Interkontinentalraketen des Landes, mit denen Nordkorea in der Lage sein will, das US-Festland zu erreichen. Ferner sei die Entsendung nordkoreanischer Soldaten zur Unterstützung Russlands in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine thematisiert worden.
Kim sagte, Trump habe angeregt, die Zusammenarbeit beider Länder im Schiffsbau auszuweiten. Dabei habe er die Kompetenzen Südkoreas beim Bau von Kriegsschiffen und anderen Schiffen gelobt und detailliertere Gespräche über eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der USA mit Blick auf Schiffexporte, Wartung und Reparaturen ins Gespräch gebracht. Kim sagte, Yoon und Trump hätten sich auf ein persönliches Treffen in naher Zukunft verständigt.
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump hat der ehemalige australische Premierminister Kevin Rudd - seit 2023 australischer Botschafter in Washington - mehrere Posts in sozialen Medien gelöscht, in denen er Trump offen angegangen war. Rudd hatte etwa 2020 in einem Tweet geschrieben, Trump ziehe "Amerika und die Demokratie durch den Dreck". Er lebe davon, Spaltung zu schüren, statt sie zu kitten und sei der "destruktivste Präsident der Geschichte".
Damals war Rudd Vorsitzender eines Thinktanks namens "Asia Society". Beim Klicken auf die Links zu diesen Tweets heißt es nun: "Diese Seite gibt es nicht." Stattdessen postete Rudd auf X ein Glückwunschtelegramm an die Adresse Trumps. Rudds Büro erklärte, die gelöschten Inhalte gäben weder die Sichtweise des Botschafters noch der australischen Regierung wieder. "Aus Respekt vor dem Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten und nach der Wahl von Präsident Trump hat Botschafter Rudd diese früheren Kommentare von seiner persönlichen Webseite und seinen Social-Media-Kanälen entfernt." Rudd freue sich auf die Zusammenarbeit mit Präsident Trump und seinem Team, "um die Allianz zwischen den USA und Australien weiter zu stärken".
Trump selbst war im März in einem Interview mit dem australischen Sender SBS auf die Kritik angesprochen worden. Er habe gehört, dass Rudd nicht der Hellste sei, betonte er da. Sollte der einstige Premier aber tatsächlich "feindselig" sein, werde er nicht lange Botschafter in den USA bleiben.
US-Präsident Joe Biden sieht auch nach der verlorenen Wahl eine politische Zukunft für seine Vize Kamala Harris. Sie werde eine Anführerin bleiben, "zu der unsere Kinder für Generationen aufsehen werden, während sie der Zukunft Amerikas ihren Stempel aufdrückt", hieß es in einer Stellungnahme von Biden.
Harris sei nach vorn getreten und habe einen historischen Wahlkampf absolviert, der verkörpert habe, was möglich sei, "wenn man sich von einem starken moralischen Kompass und einer klaren Vision für eine Nation leiten lässt, die freier, gerechter und voller Chancen für alle Amerikaner ist".
Biden betonte, Harris 2020 als Vize auszusuchen, sei "die beste Entscheidung" gewesen. Die 60-Jährige sei eine "großartige Partnerin und Staatsdienerin voller Integrität, Mut und Charakter".
Nach der Niederlage seiner Stellvertreterin Kamala Harris bei der US-Präsidentschaftswahl will Präsident Joe Biden am Donnerstagvormittag (Ortszeit) im Rosengarten des Weißen Hauses eine Ansprache an die Nation halten. Nach aktuellem Stand wird es sein erster Auftritt vor Kameras nach dem Sieg des Republikaners Donald Trump im Präsidentschaftsrennen sein.
Die frühere und künftige First Lady Melania Trump hat den Sieg ihres Ehemanns Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl gewürdigt. Eine "Mehrheit der Amerikaner hat uns diese wichtige Verantwortung anvertraut", sagte sie. "Wir werden das Herz unserer Republik schützen" - und das sei Freiheit. "Ich erwarte, dass die Bürger unserer Nation sich wieder füreinander einsetzen und sich im Interesse der individuellen Freiheit, des wirtschaftlichen Wohlstands und der Sicherheit über die Ideologie erheben."
Im Wahlkampf hatte sich die 54-Jährige eher rar gemacht. Sie besuchte zwar den Parteitag der Republikaner in Milwaukee, hielt dort aber keine Rede. Auch bei der Wahlparty ihres Mannes am Mittwochmorgen (Ortszeit) zeigte sie sich.
Obama gratuliert Trump
Der frühere US-Präsident Barack Obama hat Donald Trump zu seinem Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert und auf die Bedeutung einer friedlichen Machtübergabe hingewiesen. "Dies ist offensichtlich nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten", erklärte der Demokrat. "Aber zum Leben in einer Demokratie gehört es, anzuerkennen, dass sich unser Standpunkt nicht immer durchsetzen wird, und bereit zu sein, eine friedliche Machtübergabe zu akzeptieren."
Die unterlegene demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und ihren Vizekandidaten Tim Walz nannte Obama "zwei außergewöhnliche Staatsdiener, die einen bemerkenswerten Wahlkampf geführt haben".
Die frühere Repräsentantenhausvorsitzende Nancy Pelosi hat nach dem Wahlsieg Donald Trumps im US-Präsidentschaftsrennen zum Gebet aufgerufen. "Wir alle beten für den Erfolg Amerikas unter der nächsten Regierung", erklärte sie in einer Mitteilung, in der Trumps Name nicht erwähnt wurde. "Der friedliche Machtübergang ist der Grundstein unserer Demokratie", so Pelosi. "Nach jeder Wahl haben wir alle eine Verantwortung, zusammenzukommen und einen gemeinsamen Nenner zu finden."
Pelosi wird eine tragende Rolle beim Übergang der demokratischen Präsidentschaftskandidatur von Amtsinhaber Joe Biden auf dessen Stellvertreterin Kamala Harris im Sommer zugerechnet. Die Demokratin aus Kalifornien ist eine der größten Kritikerinnen Trumps. In der Vergangenheit erklärte sie unter anderem, ihr Ziel sei, sicherzustellen, dass der Republikaner niemals ins Weiße Haus zurückkehre.
Ex-Vizepräsident Pence gratuliert Trump
Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence hat seinem Parteikollegen Donald Trump zum Sieg bei der Präsidentschaftswahl gratuliert. Das amerikanische Volk habe gesprochen, zusammen mit seiner Frau Karen habe er dem 78-Jährigen seine Glückwünsche übermittelt, erklärte Pence, der während Trumps erster Amtszeit dessen Stellvertreter war.
Pence gratulierte auch dem "Running mate" Trumps und künftigen Vizepräsidenten, J.D. Vance. "Wir werden weiterhin für alle in Verantwortung beten und fordern jeden Amerikaner auf, sich unseren Gebeten für unseren künftigen Präsidenten, Vizepräsidenten und gewählte Amtsträger auf allen Ebenen anzuschließen", sagte er.
Die Beziehung zwischen Pence und Trump ging in die Brüche, als sich der damalige Vizepräsident nach der Wahl 2020 weigerte, sich dem Wunsch Trumps zu beugen, die ihm obliegende Zertifizierung des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden zu sabotieren. Trump strafte Pence mit Verachtung, stellte sein Urteilsvermögen in Frage und bezeichnete ihn im Wahlkampf als "wahnhaft". Pence wiederum verzichtete darauf, sich hinter die erneute Kandidatur Trumps in diesem Jahr zu stellen.
US-Präsident Joe Biden hat die bei der US-Präsidentschaftswahl unterlegene demokratische Kandidatin Kamala Harris für ihre "Integrität" und ihren "Mut" gelobt. "Was Amerika heute gesehen hat, ist die Kamala Harris, die ich kenne und zutiefst bewundere. Sie war eine großartige Partnerin und Staatsdienerin voller Integrität, Mut und Charakter", erklärte Biden nach einer Rede seiner Vizepräsidentin an der Howard-Universität in Washington.
Wahlsieger Donald Trump hat die Einladung von US-Präsident Joe Biden ins Weiße Haus angenommen. Das Treffen, in dem der Machtübergang besprochen werden soll, solle "in Kürze" stattfinden, teilte ein Sprecher des Republikaners mit. Der designierte Präsident schätze Bidens Anruf. Biden hatte Trump telefonisch zum Wahlsieg gratuliert und die Einladung ausgesprochen.
Trump war 2020 bei der Wahl gegen den Demokraten angetreten und hatte verloren, hat die Niederlage aber bis heute nicht akzeptiert. Damals hatte Trump Biden nicht nur nicht ins Weiße Haus eingeladen, sondern blieb auch dessen Amtseinführung fern.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem Republikaner Donald Trump nach eigenen Angaben bei einem "ausgezeichneten" Telefonat zu dessen Wahlsieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert. "Ich hatte ein ausgezeichnetes" Telefonat mit Trump "und habe ihm zu seinem historischen Erdrutschsieg gratuliert", erklärte Selenskyj im Onlinedienst X.
"Wir haben vereinbart, einen engen Dialog beizubehalten und unsere Zusammenarbeit voranzutreiben", so Selenskyj. "Eine starke und unerschütterliche Führungsrolle der USA ist für die Welt und für einen gerechten Frieden unerlässlich. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, die Unterstützung für Kiew im Abwehrkrieg gegen Russland massiv zu kürzen. Die USA sind derzeit der größte finanzielle und militärische Unterstützer Kiews.
Im Rennen um die 435 Sitze im US-Repräsentantenhaus scheinen die Republikaner derzeit die Oberhand zu haben. Bei den Wahlen vom Dienstag gab es bisher wenige Mandate, die Demokraten oder Republikaner zurückerobern konnten. Wenn dies einer Partei dann doch gelang, verpuffte der Vorteil jedoch bald, da ein anderer Sitz an das jeweils andere politische Lager ging. Es könnte noch Tage dauern, bis ausreichend Wahlkreise ausgezählt sind, um ermitteln zu können, welche Partei in den kommenden zwei Jahren die große Kongresskammer dominiert. Die aktuelle Dynamik deutet aber darauf hin, dass die Republikaner, die derzeit eine hauchdünne Mehrheit haben, leicht im Vorteil sind.
Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, zeigte sich zuversichtlich, dass seine Partei neben Senat und Weißem Haus auch die große Kongresskammer kontrollieren werde. Der Fraktionschef der Demokraten, Hakeem Jeffries, betonte indes, dass im Repräsentantenhaus nach wie vor sehr viel im Fluss sei. Sollten die Republikaner dort ihre bisherige Mehrheit verteidigen, könnte Donald Trump in den kommenden beiden Jahren durchregieren. Gelingt den Demokraten jedoch die Machtübernahme in der Kammer, könnten sie Gesetzesvorhaben des Weißen Hauses blockieren. Ihre bisherige knappe Mehrheit im Senat haben die Demokraten an die Republikaner verloren. Dort hatten rund ein Drittel der 100 Sitze zur Wahl gestanden.
Nach Harris hat auch US-Präsident Biden Trump zu dessen Wahlsieg gratuliert. Trump hat sich den umkämpften Bundesstaat Michigan mit 15 Wahlleuten gesichert.