
Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine will Beschuss von Energieanlagen pausieren ++
Laut Präsident Selenskyj stimmt die Ukraine einer Pause für Angriffe auf Energieanlagen zu. US-Präsident Trump hat der Ukraine die Übernahme ukrainischer Kraftwerke durch die USA vorgeschlagen.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Ukraine stimmt Feuerpause für Energieanlagen zu
- USA schlagen Übernahme ukrainischer Kraftwerke vor
- Moskau: Russland und Ukraine tauschen 372 Kriegsgefangene aus
- Selenskyj will im Laufe des Tages mit Trump sprechen
- Kukies: Drei Milliarden Euro zusätzliche Hilfen für die Ukraine
- US-Sondergesandter: Weitere Gespräche mit Russland am Sonntag
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Selenskyj: "Kein Druck" im Telefonat mit Trump
In seinem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach eigenen Worten nicht zu Zugeständnissen gegenüber Russland gedrängt worden. "Heute habe ich keinen Druck verspürt", sagte Selenskyj an Abend in einer Online-Pressekonferenz.
Er habe mit Trump auch über den US-Vorschlag einer Übernahme des von Russland besetzten Atomkraftwerks Saporischschja durch die USA gesprochen, sagte Selenskyj, der sich derzeit in Finnland aufhält. "Wir haben nur über ein Kraftwerk gesprochen, das unter russischer Besatzung steht", sagte er mit Verweis auf das AKW Saporischschja im Süden der Ukraine.
Es handelte sich um das erste Gespräch zwischen Trump und Selenskyj seit dem Eklat im Weißen Haus vor gut zwei Wochen. Trump hatte zuvor erklärt, das Telefongespräch mit Selenskyj sei "sehr gut" verlaufen. Ausgehend von seinem gestrigen Telefonat mit Putin habe er mit dem ukrainischen Präsidenten darüber gesprochen, wie die "Forderungen und Bedürfnisse" der Ukraine und Russlands "aufeinander abgestimmt" werden könnten.
Treffen mit US-Vertretern am Freitag oder Wochenende
Vertreter der Ukraine und der USA dürften sich nach Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Freitag oder am Wochenende zu Gesprächen treffen. Er selbst werde kommende Woche Frankreich besuchen, sagt Selenskyj vor Journalisten und verweist auf ein gerade geführtes Telefonat mit Präsident Emmanuel Macron.
Umgekehrt hätte er gern, dass US-Präsident Donald Trump die Ukraine besuche - dies könne Trumps Friedensbemühungen helfen. Sein jüngstes Telefonat mit seinem US-Kollegen sei vermutlich das bislang gehaltvollste überhaupt gewesen, sagt Selenskyj weiter. Es war das erste bekannte Gespräch zwischen den beiden Staatsoberhäuptern seit ihrem lautstarken Streit im Weißen Haus.
Ukraine meldet schweren russischen Drohnenangriff
Die russische Armee hat die Ukraine in den Abendstunden nach Kiewer Angaben erneut massiv aus der Luft angegriffen. In der östlichen Landeshälfte herrschte wegen russischer Kampfdrohnen Luftalarm. Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge drangen die Drohnen aus verschiedenen Richtungen in das Land ein.
Über der Frontstadt Kupjansk im Osten warfen russische Flugzeuge etwa 20 Gleitbomben ab, wie die Verwaltung des Gebietes Charkiw mitteilte. Ein Mann sei getötet worden. Infrastrukturobjekte wie zivile Gebäude wurden getroffen.
Die Angriffe geschahen ungeachtet der Versuche von US-Präsident Donald Trump, beide Seiten zu einer begrenzten Feuerpause zu bewegen. In getrennten Gesprächen mit Trump haben Kremlchef Wladimir Putin und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj zugesagt, die wechselseitigen Attacken auf Energieanlagen vorübergehend auszusetzen. Allerdings gibt es dafür noch keinen festgelegten Beginn. Auch die Überwachung ist unklar.
"Noch sehr viele Details zu klären"
Marion Schmickler, ARD-Studio New York, und Vassili Golod, ARD-Studio Kiew, zum Telefonat zwischen Trump und Selenskyj.
Marion Schmickler, ARD New York/Vassili Golod, ARD Kiew, zum Telefonat zwischen Trump und Selenskyj
Ukraine stimmt Pause für Beschuss von Energieanlagen zu
Nach Russland hat auch die Ukraine einem vorübergehenden Stopp von Angriffen auf Energieanlagen zugestimmt. Das teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump auf der Plattform X mit.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte sich am Vortag in einem Gespräch mit Trump zu einer solchen teilweisen Feuerpause verpflichtet. In der Folge hatten sowohl Russland als auch die Ukraine der jeweils anderen Seite einen Bruch der Vereinbarung vorgeworfen.
USA schlagen Übernahme ukrainischer Kraftwerke vor
Präsident Donald Trump hat Wolodymyr Selenskyj die Übernahme ukrainischer Kraftwerke durch die USA vorgeschlagen. Das solle die Sicherheit der Anlagen gewährleisten, teilte das Weiße Haus nach einem Telefonat der beiden Präsidenten mit.
"Amerikanisches Eigentum an diesen Anlagen könnte der beste Schutz für diese Infrastruktur sein", sagte Trump demnach.
Russland greift immer wieder gezielt ukrainische Kraftwerke und Energie-Infrastruktur an. Mehrere Kraftwerke liegen auf von Russland besetztem Gebiet.
EU-Vorschlag: Zwei Millionen Artilleriegranaten für Kiew
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas will bei einem Ministertreffen am Donnerstag vorschlagen, der Ukraine in diesem Jahr rund zwei Millionen Artilleriegranaten zu liefern. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.
Dafür würden ungefähr fünf Milliarden Euro benötigt, so Kallas. Die Munition sei auf dem Markt verfügbar und könnte im Laufe des Jahres zur Verfügung gestellt werden.
Bundesregierung setzt auf neues Militärpaket für Ukraine
Die deutsche Regierung setzt beim morgigen EU-Gipfel nicht nur auf Klarheit bei der Rüstungszusammenarbeit in Europa, sondern auch auf ein neues Hilfspaket für die Ukraine. "Wir hoffen, dass es da jetzt dann auch eine Einigung gibt in Brüssel", sagte ein deutscher Regierungsvertreter in Berlin zu dem von der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas geforderten Hilfspaket. Die Konzentration der Hilfe auf Munition sei "nachvollziehbar".
In Berlin soll der Haushaltsausschuss am Freitag eine Aufstockung der ohnehin vorgesehenen vier Milliarden Euro für Militärhilfe in diesem Jahr um weitere knapp drei Milliarden Euro beschließen. An dem EU-Gipfel nehmen auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und UN-Generalsekretär Antonio Guterres teil.
Selenskyj warnt vor Zugeständnissen an Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat davor gewarnt, Russland in Verhandlungen zu weit entgegenzukommen. Bei der Hilfe für sein Land sollten "keine Zugeständnisse gemacht werden", sagte Selenskyj. Selenskyj äußerte sich bei einem Besuch in Finnland und bezog sich auf die von Putin gegenüber Trump geäußerte Forderung, die Waffenlieferungen an die Ukraine müssten eingestellt werden. Er denke, dass "die Hilfe für die Ukraine im Gegenteil verstärkt werden sollte", sagte Selenskyj.
Russland überzog die Ukraine in der Nacht mit mit schweren Drohnenangriffen, die zu Toten, Verletzten und Schäden führten. Dabei hätten russische Truppen in zwei Wellen auch die Eisenbahninfrastruktur ins Ziel genommen, erklärte Kiew. Dabei seien mindestens vier Menschen verletzt worden. Die Ukraine schoss ihrerseits ein Öldepot im südrussischen Gebiet Krasnodar in Brand.
Telefonat von Trump und Selenskyj beendet
US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Worten ein einstündiges Telefongespräch mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj geführt. Das Gespräch sei "sehr gut" verlaufen, teilte er auf der Plattform Truth Social mit. Es sei hauptsächlich um das gestrige Telefonat Trumps mit Kremlchef Wladimir Putin gegangen und darum, "die Wünsche und Bedürfnisse Russlands und der Ukraine aufeinander abzustimmen", um eine Waffenruhe zwischen den beiden Ländern zu erreichen, Weitere Details sollen zeitnah folgen.
Es war der erste bekannte persönliche Kontakt zwischen den beiden seit dem Eklat im Weißen Haus, der darin mündete, dass die US-Regierung vorübergehend die militärische Hilfe für die Ukraine stoppte. Gestern hatte Trump mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert.
ISW: Putins Forderungen kämen Kapitulation der Ukraine gleich
Die Forderungen des russischen Staatschefs Wladimir Putin in dem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump kämen nach Einschätzung der Washingtoner Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) einer "ukrainischen Kapitulation" gleich. "Putin versucht, den Vorschlag für eine temporäre Waffenruhe in Geiselhaft zu nehmen, um vor dem Beginn formeller Verhandlungen zur Beendigung des Krieges Zugeständnisse zu erzwingen", heißt es in einer Analyse von Abschriften des Gesprächs der beiden Staatschefs.
Putin will laut Medienbericht Anerkennung besetzter Gebiete
Russlands Präsident Wladimir Putin fordert einem Bericht der russischen Tageszeitung Kommersant zufolge, dass US-Präsident Donald Trump alle vier von Russland annektierten ukrainischen Regionen und die Krim formell als russisches Staatsgebiet anerkennt. Dies betrifft neben der Halbinsel die Gebiete von Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Die Zeitung bezieht sich auf Quellen, die gestern an einer nicht-öffentlichen Wirtschaftsveranstaltung mit Putin teilgenommen hatten.
Russland kontrolliert keine der vier Regionen vollständig. Im Gegenzug werde Putin darauf verzichten, Anspruch auf die ukrainische Hafenstadt Odessa und andere ukrainische Gebiete zu erheben. Auf den Kommersant-Bericht angesprochen, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow lediglich, Putin und Trump hätten die Idee in ihrem gestrigen Telefonat nicht erörtert.
Gespräch zwischen Selenskyj und Trump begonnen
Nach dem Eklat im Weißen Haus haben der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump erstmals wieder miteinander telefoniert. Das Gespräche habe am Vormittag (US-Ostküstenzeit) begonnen, teilte das Weiße Haus mit. Selenskyj hoffte nach eigenen Angaben, mehr Einzelheiten über das jüngste Telefonat Trumps mit Kremlchef Wladimir Putin zu erfahren, und wollte über die Zukunft der Ukraine sprechen. "Heute werde ich Kontakt mit Präsident Trump haben. Wir werden die Details der nächsten Schritte mit ihm besprechen", sagte Selenskyj auf einer Pressekonferenz in Helsinki mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb.
Russland meldet Austausch von 372 Kriegsgefangenen
Russland und die Ukraine haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums insgesamt 372 Kriegsgefangene ausgetauscht. Beide Seiten hätten jeweils 175 Gefangene übergeben, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Moskau habe in einer "Geste des guten Willens" zudem 22 schwer verletzte ukrainische Kriegsgefangene, die dringend medizinische Hilfe benötigten, an Kiew zurückgegeben.
Der Kreml hatte den Gefangenenaustausch am Dienstag nach dem Telefonat zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump angekündigt. Im Zuge der seit Februar 2022 laufenden Offensive Russlands in der Ukraine tauschten beide Seiten immer wieder hunderte Kriegsgefangene aus.
Putin sieht ukrainische Truppen in Kursk kurz vor Zerschlagung
Nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin stehen die russischen Truppen unmittelbar vor der völligen Rückeroberung der Region Kursk an der Grenze zur Ukraine. "Unsere Truppen haben kürzlich eine Reihe stürmischer und ziemlich verwegener, effektiver Operationen durchgeführt und schließen jetzt die Zerschlagung der gegnerischen Gruppierung im Gebiet Kursk ab", sagte der russische Präsident auf einer Sitzung der Sicherheitsorgane.
Russische Truppen haben in der vergangenen Woche die Kleinstadt Sudscha zurückerobert - die größte Ortschaft, die die Ukrainer bei ihrem Gegenstoß im vergangenen Sommer im westrussischen Kursk einnehmen konnten. Die Ukrainer halten seither nur noch wenige Orte nahe der Grenze unter eigener Kontrolle. Kiew hat Äußerungen Putins über angeblich Tausende eingekreiste ukrainische Soldaten ebenso zurückgewiesen wie Berichte über den vollständigen ukrainischen Rückzug aus der Region.
Trump und Selenskyj telefonieren um 15 Uhr
US-Präsident Donald Trump wird noch heute mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefonieren. Das Gespräch sei für 10.00 Uhr (Ortszeit, 15.00 Uhr MEZ) anberaumt, teilte das US-Präsidialamt mit.
Selenskyj erklärte, er hoffe, dass Trump den Sanktionsdruck auf Russland erhöhen werde.
Russland: Putin und Trump vertrauen einander
Der russische Präsident Wladimir Putin und sein US-Amtskollege Donald Trump haben nach russischer Darstellung ein gutes Verhältnis. "Ich kann mit großer Zuversicht sagen, dass die Präsidenten Putin und Trump sich gut verstehen, einander vertrauen und beabsichtigen, Schritt für Schritt auf eine Normalisierung der russisch-amerikanischen Beziehungen hinzuarbeiten", sagt der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow.
Es gebe seit langem eine direkte Telefonverbindung zwischen den Präsidenten beider Länder und bei Bedarf auch eine Videoverbindung. Diese sei während der Amtszeit von Trumps Vorgänger Joe Biden jedoch kaum genutzt worden. Putin hoffe, dass diese Verbindung nun häufiger genutzt werden könne, sagt Peskow. "Natürlich sind Russland und die Vereinigten Staaten sehr große Länder, und während der vorherigen US-Regierungen wurde zu viel vermasselt."
UN: Verschleppung von Ukrainern ist Verbrechen gegen Menschlichkeit
Russlands "weit verbreitete und systematische" Anwendung von Verschleppung und Folter gegen die ukrainische Bevölkerung ist nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Eine große Zahl von Zivilistinnen und Zivilisten sei in Gebieten, die unter russische Kontrolle gerieten, gefangengenommen oder nach Russland deportiert worden, heißt es in einem neuen Bericht der Unabhängigen Internationalen Untersuchungskommission der UN. Dort seien einige Folter und sexualisierter Gewalt ausgesetzt gewesen.
"Beides wurde als Teil eines groß angelegten und systematischen Angriffs auf die Zivilbevölkerung und im Rahmen einer koordinierten staatlichen Politik verübt." Russland habe es auch unterlassen, den Aufenthaltsort vermisster Personen mitzuteilen.
Bundesregierung: Russland hält sich nicht an Ankündigungen
Die Bundesregierung sieht keinen Hinweis, dass der russische Präsident Wladimir Putin sich an Zusagen für eine Waffenruhe für Energieanlagen hält. "Den Ankündigungen sind bislang keine Taten gefolgt", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. "Was wir ... in der Nacht beobachtet haben, ist, dass von einer Waffenruhe im Augenblick noch nicht die Rede sein kann", fügte er hinzu.
Es gebe Informationen aus der Ukraine, dass weiterhin auch Einrichtungen der Energieinfrastruktur beschossen worden seien. Deshalb müsse man abwarten, was in dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wirklich verabredet worden sei.
Brüssel ruft EU-Länder zu schneller Umsetzung auf
Vor dem Hintergrund schwindender Unterstützung aus den USA hat Brüssel die EU-Länder zu einer schnellen Umsetzung der Aufrüstungspläne für Europa aufgerufen. Die Mitgliedstaaten sollten "dringend" die von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgeschlagenen Pläne zur Steigerung der Verteidigungsausgaben beschließen, heißt es in einem vorgestellten Papier der Kommission.
Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten beim Gipfel ab Donnerstag über die Vorschläge. Von der Leyen will dafür unter anderem "ein neues EU-Finanzinstrument" von 150 Milliarden Euro schaffen.
Sieg in Kursk steht laut Putin bevor
Präsident Wladimir Putin erklärte laut Nachrichtenagentur Reuters, russische Truppen seien dabei, die ukrainischen Streitkräfte in der russischen Grenzregion Kursk endgültig zu besiegen. Die Ukraine war dort vor sieben Monaten bei einer Gegenoffensive überraschend einmarschiert, um die Front in der Ostukraine zu entlasten. Zudem sollten die besetzten russischen Gebiete als Verhandlungsmasse bei Friedensverhandlungen dienen. Die russischen Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Medien: Putin droht mit weiteren Gebietsforderungen
Russlands Präsident Wladimir Putin will einem Medienbericht zufolge weitere Gebiete in der Ukraine beanspruchen, wenn Kiew jetzt nicht schnell den bisherigen Forderungen Moskaus zustimmt. Die Ukraine müsse den Verlust der Krim und der Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson anerkennen, soll Putin der Tageszeitung "Kommersant" zufolge bei einem Treffen mit russischen Unternehmern hinter verschlossenen Türen gesagt haben. Tue Kiew dies in nächster Zeit, dann werde Moskau keine Ansprüche auf Odessa und andere Regionen erheben.
Das Treffen fand unmittelbar vor dem Telefonat Putins mit US-Präsident Donald Trump statt. Dort lehnte Putin eine umfassende Waffenruhe vorerst ab. Russland war vor gut drei Jahren in das Nachbarland einmarschiert. Dem Bericht zufolge zeigte sich der 72-Jährige optimistisch, dass die ukrainischen Streitkräfte die russischen Truppen nicht weiter aufhalten können. "Sie schaffen es nicht, sich einzugraben", zitierte das Blatt unter Berufung auf die anwesenden Unternehmer eine Aussage aus dem Geheimtreffen.
Russland: Angriff auf Ukraine nach Telefonat mit Trump gestoppt
Russland hat nach Angaben aus Moskau nach dem Telefonat von Präsident Wladimir Putin mit US-Präsident Donald Trump einen bereits angeordneten Drohnenangriff auf die ukrainische Energieinfrastruktur gestoppt. Das Militär habe sieben seiner eigenen Drohnen abgefangen, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Er wirft der Ukraine vor, das Moratorium von Angriffen auf die Energieanlagen anderer Länder nicht zu respektieren. Das ukrainische Militär habe in der Nacht versucht, russische Energieanlagen anzugreifen, erklärte Peskow.
Nach dem Telefonat zwischen Trump und Putin ist eine weitreichende Feuerpause in der Ukraine nicht in Sicht
Selenskyj will im Laufe des Tages mit Trump sprechen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nach eigenen Angaben noch heute mit dem amerikanischen Staatschef Donald Trump sprechen, um Einzelheiten über dessen Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu erfahren.
"Heute werde ich mit Präsident Trump sprechen. Wir werden die nächsten Schritte besprechen“, sagte er auf einer Pressekonferenz in Finnland. Die USA müssten die "Hauptkontrollinstanz" für die von Putin angekündigte Einstellung der Angriffe sein, sagte Selenskyj.
Russland: Ukraine sabotiert Waffenruhe auf Energieanlagen
Russland wirft der Ukraine Angriffe auf seine Energieinfrastruktur vor. Damit versuche die Ukraine, das Moratorium für solche Angriffe zu unterlaufen, erklärt das Verteidigungsministerium. Die Ölpumpstation Kropotkinskaja in Südrussland sei beschädigt worden und ausgefallen. Der Angriff habe nur wenige Stunden nach dem Telefonat zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump stattgefunden, in dem beide sich auf das 30-tägige Moratorium der Angriffe auf die Energieinfrastruktur verständigt hätten.
Der nächtliche Angriff einer ukrainischen Drohne habe einen Brand im Öldepot nahe des Dorfes Kawkasskaja in der Oblast Krasnodar ausgelöst, teilten die dortigen Behörden zuvor mit.
Stubb: Ukraine hat das Recht auf Selbstverteidigung
Die Ukraine hat nach den Worten des finnischen Präsidenten Alexander Stubb das unbestrittene Recht sich selbst und mit Unterstützung ihrer Partner zu verteidigen. Dieses Recht könne in keiner Weise eingeschränkt werden. "Die Ukraine ist europäisch", sagt Stubb. "Hoffentlich sind wir bald in der EU und in der NATO vereint."
Finnland werde der Ukraine zur Seite stehen, solange das nötig sei. Russland müsse erst noch zeigen, dass es einen echten Frieden wolle. Notfalls müsse der Druck auf Russland erhöht werden, um es an den Verhandlungstisch zu bringen.
Kallas weist Forderungen aus Moskau zurück
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat Forderungen aus Moskau nach einem Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine als inakzeptabel zurückgewiesen. "Wenn sie erreichen, dass die Ukraine keine Militärhilfe mehr bekommt, dann können sie weitermachen, wie sie wollen, weil sich die Ukrainer nicht verteidigen können", warnte Kallas.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump Bedingungen für eine Waffenruhe gestellt. Nach Angaben des Kreml müssten Waffenlieferungen an die ukrainischen Streitkräfte sowie die Weitergabe von Geheimdienstinformationen eingestellt werden. "Das kann nicht akzeptiert werden", sagte Kallas in Brüssel.
"Kreml hat riesenlanges Statement herausgegeben", Silke Diettrich, WDR, zu Reaktionen nach Telefonat zwischen Trump und Putin
Offenbar Angriff auf das Stromnetz der ukrainischen Staatsbahn
Russische Streitkräfte haben das Stromnetz der ukrainischen Staatsbahn in der Region Dnipropetrowsk angegriffen, Stunden nachdem der russische Präsident Wladimir Putin versprochen hatte, die ukrainische Energie- und Infrastruktur nicht anzugreifen, teilte das Unternehmen mit.
"Es gibt stromlose Abschnitte, aber die Züge fahren weiter wie geplant“, schrieb Ukrzaliznytsia auf Telegram.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Kukies: Drei Milliarden Euro Militärhilfe für die Ukraine
Die Bundesregierung will zusätzliche Militärhilfen für die Ukraine in Höhe von etwa drei Milliarden Euro freigeben. Darüber informierte Bundesfinanzminister Jörg Kukies den Haushaltsausschuss des Bundestages vorbehaltlich der Zustimmung des Gremiums. Das bestätigte das ARD-Hauptstadtstudio. Zudem wolle Kukies außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigungen über 8,252 Milliarden Euro für die ukrainische Militärhilfe für die Jahr 2026 bis 2029 bewilligen.
Studie: Ukrainische Kinder fühlen sich in Schule wenig integriert
Einer neuen Studie zufolge sprechen geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine inzwischen oft gut Deutsch. Sie fühlen sich aber in ihrer Schule häufig nicht ausreichend integriert, wie eine in Wiesbaden veröffentlichte Befragung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) ergab.
Von den mehr als eine Million Ukrainerinnen und Ukrainern, die seit Februar 2022 in Deutschland Schutz gefunden haben, sind derzeit 357.000 Minderjährige. Die 11- bis 17-Jährigen hat das Bundesinstitut nun erstmals in einer Stichprobe von knapp 500 Kindern und Jugendlichen zu ihrer Lebenssituation befragt.
Pistorius nennt Trumps Vereinbarung mit Putin "Nullnummer"
Als "Nullnummer" hat Verteidigungsminister Boris Pistorius die Vereinbarung von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin kritisiert, im Ukraine-Krieg die gegenseitigen Angriffe auf Energieanlagen für 30 Tage auszusetzen. Dies bedeute eigentlich gar nichts, weil die Energieinfrastruktur in der Ukraine ohnehin am besten geschützt sei, sagte Pistorius im ZDF-"Morgenmagazin".
Er verwies darauf, dass die russischen Angriffe auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine nach dem Telefonat Trumps mit Putin nicht nachgelassen hätten.
Wieder Angriffe auf die Ukraine - trotz Telefonat
Russland hat die Ukraine in der Nacht nach Angaben aus Kiew mit 145 Drohnen angegriffen. Davon seien 72 Drohnen abgeschossen worden, teilt das ukrainische Militär mit. 56 Drohnen seien von der elektronischen Luftabwehr abgefangen worden.
Das russische Militär fing nach eigenen Angaben 57 ukrainische Drohnen ab. 35 Drohnen seien von der Luftabwehr über der Grenzregion Kursk abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die übrigen Drohnen seien über der Grenzregion Brjansk, der Region Orjol in Zentralrussland, der Region Tula südlich von Moskau und über dem Asowschen Meer zerstört worden.
"Selenskyj wünscht sich direktes Gespräch mit Trump", Vassili Golod, ARD Kiew, zu Reaktionen auf Telefonat zwischen Trump und Putin
Gouverneur: "schwierige" Lage in Grenzregion Belgorod
Nach Angaben des Gouverneurs von Belgorod bleibt die Situation in der an die Ukraine grenzenden Region "schwierig". "Die Lage im Bezirk Krasnoyarsk bleibt schwierig", erklärt der Gouverneur in einem Video auf Telegram. Russische Nachrichtenagenturen hatten unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium berichtet, die russischen Streitkräfte hätten fünf ukrainische Versuche vereitelt, über die Grenze in die südwestliche Region Belgorod vorzudringen.
Große Worte und ein mageres Ergebnis
Nach seinem Gespräch mit Russlands Staatschef Putin zeigt US-Präsident Trump sich mit dem Ergebnis zufrieden. Kritiker warnen dagegen, dass Putin die USA nur hinhalte und auf Zeit spiele.
Russland meldet Brand in Öllager nach ukrainischem Angriff
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach Angaben russischer Behörden einen "kleinen Brand" in einem Öllager in der russischen Region Krasnodar ausgelöst. 30 Mitarbeiter seien evakuiert worden, teilt die Regionalbehörde von Krasnodar auf Telegram mit. Die Arbeit auf der Anlage sei eingestellt worden.
US-Sondergesandter: Weitere Gespräche mit Russland am Sonntag
Nach Angaben des US-Sondergesandten Steve Witkoff werden weitere Gespräche mit Russland über den Krieg in der Ukraine am Sonntag in der saudiarabischen Stadt Dschidda stattfinden. "Der Teufel steckt im Detail. Wir haben ein Team, das nach Saudi-Arabien reist, angeführt von unserem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und unserem Außenminister Marco Rubio, und ich denke, wir müssen diese Details herausfinden", sagt Witkoff im US-Fernsehsender Fox News.
Ukraine meldet neue Angriffe
Wenige Stunden nach dem Telefongespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin überzieht Russland den Großraum Kiew und mehrere andere Regionen der Ukraine mit zahlreichen Drohnengriffen. "Russland greift zivile Infrastrukturen und Menschen an - und zwar genau jetzt", teilt der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf Telegram mit. Laut ukrainischen Behörden wurde ein Krankenhaus in Sumy getroffen.
Selenskyj ruft die Welt auf Telegram auf, Putin zu stoppen. "Heute hat Putin den Vorschlag für einen vollständigen Waffenstillstand de facto abgelehnt", schreibt Selenskyj. Die Welt müsse nun alle Versuche Putins, den Krieg in die Länge zu ziehen, zurückweisen. Putin hatte sich in dem Gespräch mit US-Präsident Trump bereit erklärt, alle Angriffe auf ukrainische Energie-Infrastruktur vorübergehend einzustellen. Einen vollständigen 30-tägigen Waffenstillstand lehnte er ab.
Trump: Hilfen für Ukraine kein Thema bei Telefonat mit Putin
US-Präsident Donald Trump sagt in einem Interview des US-Senders Fox News, er habe in seinem Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht über Hilfen für die Ukraine gesprochen. Zuvor hatte Trump erklärt, er habe mit Putin viele Elemente eines Friedensabkommens besprochen.
Medwedew: Nur Russland und USA sprechen über Krieg
Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew schreibt auf der Online-Plattform X, das Telefongespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Krieg in der Ukraine habe gezeigt, dass es nur zwei Gesprächspartner gebe. "Es gibt nur Russland und Amerika im Esszimmer", schreibt Medwedew, der auch stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist. "Der Hauptgang ist ein Schnitzel nach Kiewer Art. Guten Appetit!"