Krieg in Nahost ++ USA besorgt über Angriff auf Schulgebäude ++
Die USA zeigen sich zutiefst besorgt über den israelischen Angriff auf ein Schulgelände in Gaza-Stadt. Ägypten hat Israel nach dem Luftangriff vorgeworfen, den Krieg nicht beenden zu wollen. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.
- USA zutiefst besorgt über israelischen Angriff auf Schulgelände
- Berichte über 100 Tote nach Luftangriff im Bezirk Daraj
- USA stellen Israel 3,5 Milliarden Dollar zur Verfügung
Ende des Liveblogs
Damit beenden wir den Liveblog für heute und danken für Ihr Interesse.
Hisbollah: Militärbasis in Nordisrael mit Drohnen angegriffen
Als Reaktion auf die Tötung eines Hamas-Kommandeurs im Südlibanon hat die libanesische Hisbollah-Miliz nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf einen Militärstützpunkt im Norden Israels gestartet. Hisbollah-Kämpfer hätten "Schwadronen sprengstoffbeladener Drohnen" auf die Militärbasis Mitschwe Alon in der Nähe der Stadt Safed in Galiläa abgefeuert, teilte die Hisbollah mit.
Am Freitag war bei einem israelischen Angriff auf ein Fahrzeug in Sidon im Südlibanon der Hamas-Kommandeur Samer al-Hadsch getötet worden.
USA zutiefst besorgt über israelischen Angriff auf Schulgelände
Die USA zeigen sich zutiefst besorgt über den israelischen Angriff auf ein Schulgelände in Gaza-Stadt. Man stehe in Kontakt mit der israelischen Seite, teilte das Weiße Haus mit. Israel gab an, hochrangige Hamas-Vertreter im Visier gehabt zu haben.
Washington betonte, dass im Gaza-Krieg weiterhin viel zu viele Zivilisten getötet oder verwundet würden.
Frankreich fordert Waffenruhe
Frankreich hat den tödlichen Angriff Israels auf ein Schulgebäude im Gazastreifen aufs Schärfste verurteilt. Aus dem französischen Außenministerium in Paris hieß es, seit mehreren Wochen würden wiederholt Bildungseinrichtungen anvisiert. Es habe dabei eine nicht zu tolerierende Zahl ziviler Opfer gegeben. Das Außenministerium betonte, Israel müsse sich an internationales Menschenrecht halten. Gleichzeitig forderte es erneut die unverzügliche Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln und eine sofortige Waffenruhe.
Hisbollah wirft Israel Täuschung vor
Die libanesische Hisbollah hat Israel nach dessen schwerem Angriff im Gazastreifen vorgeworfen, die Öffentlichkeit zu belügen und zu täuschen. "Die Reden über eine Waffenruhe und neue Termine für Verhandlungen sind nichts als Lügen und Täuschung", erklärte die Miliz. Israels "echte Wahl ist das Töten und das Verüben von Massakern". Die Palästinenser seien seit mehr als zehn Monaten dem "abscheulichsten Massaker ausgesetzt".
Beirut und der drohende Krieg
Der drohende Krieg scheint in Beirut geografisch und mental ein großes Stück näher gerückt zu sein, berichtet unsere Korrespondentin Anna Osius in ihrer Reportage aus dem Libanon.
UNRWA: "Ein weiterer Tag des Horrors"
Der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, hat den Angriff Israels auf ein als Vertriebenen-Unterkunft genutztes Schulgebäude im Gazastreifen scharf verurteilt. "Ein weiterer Tag des Horrors", schrieb Lazzarini auf der Plattform X. Nach Angaben Israels nutzte die Hamas das Gebäude auch als Kommandozentrale und Versteck.
Lazzarini schrieb, dass Schulen - ähnlich wie andere zivile Einrichtungen - niemals ein Ziel für die Konfliktparteien sein und auch nicht für militärische Zwecke genutzt werden dürften. "Die Konfliktparteien müssen Zivilisten und zivile Infrastruktur zu jeder Zeit schützen", so Lazzarini. Das Unerträgliche dürfe nicht zu einer neuen Norm werden, warnte der UN-Vertreter.
Borrell verurteilt Angriff auf Schulgebäude
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat sich entsetzt über Israels Angriff auf ein Schulgebäude in Gaza gezeigt. "Mindestens zehn Schulen wurden in den vergangenen Wochen ins Visier genommen. Es gibt keine Rechtfertigung für diese Massaker", schrieb Borrell auf der Plattform X. "Wir sind bestürzt über die schreckliche Gesamtzahl der Opfer." Mehr als 40.000 Palästinenser seien seit dem Beginn des Kriegs im Oktober getötet worden, schrieb Borrell. Ein Waffenstillstand sei der einzige Weg, das Töten von Zivilisten zu beenden und die Freilassung der Geiseln sicherzustellen, mahnte er.
Israel: Etwa 20 Hamas-Funktionäre in Schule
Nach Aussage des israelischen Militärs wurde bei dem Luftangriff auf eine Schule in Gaza-Stadt auf etwa 20 Mitglieder der militant islamistischen Hamas und des Islamischen Dschihad gezielt.
"Das Gelände und die darin zerstörte Moschee dienten als aktive militärische Einrichtung der Hamas und des Islamischen Dschihad", sagte Oberstleutnant Nadav Shoshani auf X.
Er fügte hinzu, dass die etwa 100 von der Hamas bei dem Angriff beklagten Todesopfer nicht mit den Opferzahlen übereinstimmten, die der israelischen Armee vorlägen.
Ägypten: Israel will Krieg nicht beenden
Vor dem Hintergrund des israelischen Luftangriffs auf eine Schule in Gaza-Stadt mit möglicherweise mehr als 100 Toten hat sich Ägypten kritisch zu den Vorgängen geäußert. Israels "vorsätzliche Tötung" unbewaffneter Palästinenser zeige, dass es dem Land am politischen Willen fehle, den Krieg in Gazastreifen zu beenden, teilte das ägyptische Außenministerium mit.
Die israelische Armee erklärte, in der Schule habe sich eine Kommandozentrale der militant-islamistischen Hamas befunden.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Israel: Luftangriff galt Hamas-Kommandozentrum
Nach Angaben der israelischen Armee hat der Luftangriff in Daraj Tuffah im Nordosten von Gaza-Stadt einem Kommando- und Kontrollzentrum der Hamas gegolten, das als Versteck für Hamas-Terroristen und Kommandeure gedient habe.
"Die IAF traf präzise Hamas-Terroristen, die in einer Hamas-Kommandozentrale operierten, die in der Al-Taba'een-Schule eingebettet war und sich neben einer Moschee in Daraj Tuffah befand, in der Bewohner von Gaza-Stadt Schutz suchten", teilte das israelische Militär mit.
Vor dem Angriff seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um das Risiko, Zivilisten zu verletzen, zu mindern, einschließlich des Einsatzes von Präzisionsmunition, Luftüberwachung und nachrichtendienstlichen Informationen".
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Berichte über 100 Tote nach Luftangriff im Bezirk Daraj
Bei einem Luftangriff auf eine Schule im Bezirk Daraj in Gaza-Stadt sind nach Angaben der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa über 100 Menschen getötet worden. Dutzende seien verletzt worden. In der Schule hätten sich Vertriebene aufgehalten.
US-Militär zerstört Waffen der Huthi-Rebellen im Jemen
Laut einer Mitteilung des US-Zentralkommandos haben amerikanische Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden einen Raketenwerfer und ein unbemanntes Schiff in von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebieten des Jemen zerstört.
Zudem seien zwei Drohnen der Huthi über dem Roten Meer abgeschossen worden, teilt das US-Zentralkommando auf X mit: "Diese Waffen stellten eine klare und unmittelbare Bedrohung für die Streitkräfte der USA und der Koalition sowie für Handelsschiffe in der Region dar."
Keine US-Sanktionen gegen Netzach-Jehuda-Bataillon
Ein Gremium des US-Außenministeriums habe sich nach dem Erhalt von israelischen Regierungsinformationen gegen die Verhängung von Sanktionen gegen das Netzach-Jehuda-Bataillon entschieden, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Vedant Patel.
"Nach eingehender Prüfung dieser Informationen sind wir zu dem Schluss gelangt, dass die Verstöße dieser Einheit wirksam behoben wurden." Die Einheit könne nun weiterhin Unterstützung aus den USA beziehen.
US-Militär meldet Drohnenangriff auf Soldaten in Syrien
Nach Angaben des US-Militärs sind US-Soldaten in Syrien von einer Drohne angegriffen worden. "Ersten Berichten zufolge gab es keine Verletzten. Wir führen derzeit eine Schadensbewertung durch", sagte ein US-Beamter, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur Reuters. Der Angriff ereignete sich in der Landezone Rumalyn, in der US-Truppen und Truppen der US-geführten Koalition stationiert sind.
USA stellen Israel 3,5 Milliarden Dollar zur Verfügung
Washington stellt Israel weitere 3,5 Milliarden Dollar für den Kauf von US-Waffen und militärischer Ausrüstung zur Verfügung. Dies teilt das US-Außenministerium mit. Der Kongress sei unterrichtet worden. Laut einem Bericht des Fernsehsenders CNN sind die Gelder Teil einer im April vom US-Kongress gebilligten Zusatzfinanzierung für Israel in Höhe von 14 Milliarden Dollar.
Blinken betont Notwendigkeit für Waffenruhe
US-Außenminister Antony Blinken hat in einem erneuten Telefongespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant betont, dass eine Eskalation im Nahen Osten niemandem diene.
Gleichzeitig habe Blinken die Notwendigkeit für eine Waffenruhe im Gazastreifen unterstrichen, teilt das US-Außenministerium mit. "Der Minister bekräftigte das unumstößliche Eintreten der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels und erörterte, dass eine Eskalation im Interesse keiner Partei sei."
Iran will mit Vergeltungsaktion nicht Deal gefährden
Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen hat erklärt, die angedrohte Reaktion Teherans auf die Tötung Ismail Hanijas durch Israel habe nichts mit den Bemühungen um eine Waffenruhe im zehnmonatigen Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen zu tun.
"Wir hoffen jedoch, dass unsere Reaktion zeitlich so abgestimmt und durchgeführt wird, dass sie den möglichen Waffenstillstand nicht beeinträchtigt", antwortete die Mission in New York auf die Frage eines Journalisten, ob der Iran einen Vergeltungsschlag bis nach den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen nächste Woche verschieben könnte.
Einen dauernden Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen, sei Priorität der iranischen UN-Mission. Jede Einigung, die von der Hamas akzeptiert werde, werde auch vom Iran anerkannt.
Der Liveblog vom Freitag
Moskau hat russischen Airlines Flüge über Israel für die kommenden Nächte untersagt. Israel beginnt eine neue militärische Offensive in Chan Yunis, die eine Neuorganisation der Hamas verhindern soll. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.