Menschen halten Plakate während einer Demonstration in Tel Aviv
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Nahost-Krieg ++ Tausende demonstrieren gegen Regierung ++

Stand: 20.01.2024 23:52 Uhr

Tausende Menschen haben in Israel gegen die Regierung von Premierminister Netanyahu demonstriert. Das israelische Militär meldet, in Gaza-Stadt Werkstätten für den Bau von Raketen zerstört zu haben. Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen.

20.01.2024 • 23:51 Uhr

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Damit schließen wir den Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Im Westen des Irak sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen gut ein Dutzend Raketen auf einen Stützpunkt der von den USA angeführten internationalen Militärkoalition abgefeuert worden. Zwei von ihnen seien auf dem Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad in der Provinz Al-Anbar eingeschlagen, sagte ein Polizeibeamter aus der Region der Nachrichtenagentur AFP. 13 weitere Geschosse seien von der Luftabwehr abgefangen worden. 

Ein Vertreter des US-Militärs bestätigte den Raketeneinschlag auf dem Stützpunkt. Eine "erste Bewertung der Schäden" dauere noch an. Nach vorläufigen Informationen sei ein Mitglied der irakischen Sicherheitskräfte schwer verletzt worden, fügte er hinzu. Eine Gruppe mit dem Namen Islamischer Widerstand im Irak, die laut Washington mit dem Iran in Verbindung steht, reklamierte den Angriff für sich. Die Gruppierung  Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober haben die Angriffe auf von der US-Armee genutzte Stützpunkte im Irak und in Syrien deutlich zugenommen.

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen einen Tunnel gefunden, der in Teilen als Verlies für aus Israel verschleppte Menschen gedient hat. "Nach dem, was wir wissen, sind darin 20 Geiseln in stickiger Luft mit wenig Sauerstoff und furchtbarer Luftfeuchtigkeit, die das Atmen erschwert, festgehalten worden", sagte Armeesprecher Daniel Hagari auf einer Pressekonferenz.

Der Tunnel sei unter dem Haus eines Hamas-Terroristen in Chan Yunis entdeckt worden. Zu der Verlies-Stelle seien israelische Soldaten gelangt, nachdem sie einen unterirdischen Gang in einer Tiefe von 20 Metern etwa einen Kilometer lang entlanggegangen waren. Die Geiseln hätten sich dort zu unterschiedlichen Zeiten befunden, einige von ihnen seien inzwischen durch einen Austausch gegen palästinensische Häftlinge freigekommen.

Hagari präsentierte Fotos von der unterirdischen Anlage, in der die Geiseln in Gefangenschaft gewesen sein sollen. Er zeigte auch Abbildungen von Kinderzeichnungen, die ein fünfjähriges Mädchen angefertigt haben soll, das unter den Ende November freigelassenen Geiseln war. Die Befreiung der anderen 136 Geiseln, die immer noch in der Gewalt der Hamas sind, habe für die Armee höchste Priorität. "Die Bemühungen werden durch technische Mittel, Sondereinheiten und nachrichtendienstliche Informationen, die wir ständig optimieren, unterstützt", sagte Hagari.

Tausende Menschen haben in Israel gegen die Regierung von Premierminister Netanyahu demonstriert. In der Küstenmetropole Tel Aviv verlangten die Teilnehmer einer Kundgebung das sofortige Ende des Gaza-Krieges, um die noch mehr als 100 Geiseln in der Gewalt von Hamas-Terroristen im Gazastreifen freizubekommen. "Stellt die Kämpfe ein, bezahlt den Preis!", zitierten israelische Medien einen der Redner, dessen Cousin unter den Geiseln ist.

Nach einem ersten Austausch von 105 Geiseln gegen 240 palästinensische Häftlinge Ende November will die Hamas die weiteren von ihr Verschleppten erst freilassen, wenn sich Israels Militär aus dem Gazastreifen zurückzieht. Netanyahu und seine Mitstreiter sagen hingegen, dass nur die militärische Niederringung der Hamas zur Befreiung der Entführten führen könne.

In der nördlichen Hafenstadt Haifa verlangten am Samstag mehrere Hundert Anhänger der linksorientierten Chadasch-Partei den Rücktritt des Regierungschefs. Auch in Jerusalem gingen mehrere Hundert Menschen gegen die Netanyahu-Regierung auf die Straße.

Vor Netanyahus Wohnhaus im Küstenort Caesarea, 50 Kilometer nördlich von Tel Aviv, hatten Angehörige der Geiseln und Sympathisanten bereits am Freitagabend einen Dauerprotest gestartet. "Wir erwarten von ernsthaften Leuten (...), dass sie herauskommen und uns echte Antworten darauf geben, wie es unseren Lieben geht", zitierte das Nachrichtenportal "haaretz.com" einen Geiselangehörigen.

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich im Kriegt zwischen Israel und der Hamas nachdrücklich für eine Zweistaatenlösung ausgesprochen. "Die Weigerung, eine Zweistaatenlösung für Israelis und Palästinenser zu akzeptieren, und die Verweigerung des Rechts auf Staatlichkeit für das palästinensische Volk sind inakzeptabel", sagte Guterres beim Gipfeltreffen der Blockfreien Staaten in Uganda. Zuvor hatte auch US-Präsident Joe Biden bekräftigt, dass er eine palästinensische Eigenstaatlichkeit weiter unterstütze. Netanyahu betonte hingegen, sein Land werde künftig die Sicherheitskontrolle über "alle Territorien westlich des (Flusses) Jordan" haben müssen - was der Vorstellung von einer palästinensischen Souveränität entgegenstehe. 

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen eine größere Zahl von Werkstätten für den Bau von Raketen ausgeforscht und zerstört. Bei der Durchsuchung von Gebieten im Seitoun-Viertel der Stadt Gaza sei das Militär auch auf Raketenabschussrampen, Sprengkörper, Maschinen und Chemikalien gestoßen, teilten die Streitkräfte mit. Das vorgefundene Material hätte ausgereicht, um 800 Raketen herzustellen, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Werkstätten seien so angelegt gewesen, dass jede von ihnen nur Komponenten von Raketen erzeugte. Die Hamas habe die Raketenschmieden über das Gebiet verteilt, um ihre Ausforschung und Bekämpfung zu erschweren.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu hat nach Angaben seines Büros gegenüber US-Präsident Joe Biden seine Haltung gegen die Gründung eines palästinensischen Staats in der Zeit nach dem Gaza-Krieg bekräftigt. Netanyahu habe bei seinem ersten Gespräch mit Biden seit knapp einem Monat deutlich gemacht, dass sein Standpunkt unverändert sei.

Er habe gesagt, dass Israel die Sicherheitskontrolle über den Gazastreifen behalten müsse, nachdem die militant-islamistische Hamas zerstört sei. Das sei mit der Gründung eines palästinensischen Staats nicht vereinbar. Biden hatte am Freitag gesagt, es gebe "eine Reihe von Arten von Zweistaatenlösungen". Auf eine Reporterfrage, ob eine Zweistaatenlösung während Netanyahus Amtszeit unmöglich sei, antwortete Biden mit "Nein".

Infolge des mutmaßlichen israelischen Luftangriffs auf die syrische Hauptstadt Damaskus ist iranischen Angaben zufolge ein fünftes Mitglied der iranischen Revolutionsgarden gestorben. Er sei seinen Verletzungen nach dem israelischen Angriff am Samstag erlegen, zitieren Staatsmedien aus einer Erklärung der iranischen Elitetruppe. Zuvor hatten die Revolutionsgarden bereits Angaben aus Sicherheitskreisen bestätigt, wonach vier ihrer Mitglieder getötet wurden. Von israelischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor.

US-Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge erneut eine Rakete der jemenitischen Huthi-Miliz zerstört. Diese sei für den Abschuss auf den Golf von Aden vorbereitet gewesen, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs auf der Plattform X mit. Der Einsatz habe am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) stattgefunden.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Huthi-Miliz immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Als Reaktion darauf hatten die USA und Großbritannien in der Nacht zum 12. Januar mit der Unterstützung Verbündeter einen umfassenden Militärschlag gegen die Huthi ausgeführt. Seitdem greift das US-Militär weiterhin Huthi-Stellungen im Jemen an. Die militant-islamistische Gruppe attackiert weiter Schiffe im Roten Meer.

Im Westen des Irak sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen rund ein Dutzend Raketen auf einen Stützpunkt der von den USA angeführten internationalen Militärkoalition abgefeuert worden. Mehrere ballistische Raketen hätten den Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad in der Provinz Al-Anbar getroffen, sagten ein Vertreter des US-Militärs und der irakischen Polizei der Nachrichtenagentur AFP.

Eine "erste Bewertung der Schäden" dauere noch an, erklärte der US-Militärvertreter. Nach vorläufigen Informationen sei jedoch ein Mitglied der irakischen Sicherheitskräfte schwer verletzt worden. Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober haben die Angriffe auf von der US-Armee genutzte Stützpunkte im Irak und in Syrien deutlich zugenommen. Das US-Militär registrierte seit Mitte Oktober mehr als hundert solcher Angriffe.

Das israelische Militär hat heute nach eigenen Angaben Ziele im gesamten Gazastreifen bombardiert. In Chan Yunis im Süden seien Raketenwerfer "neutralisiert" worden. Auch habe man unterirdisch gelagerten Sprengstoff gefunden.

Augenzeugen zufolge beschossen Panzer in dem Gebiet zudem in der Nacht Gegenden rund um die Klinik Nasser, das letzte noch funktionierende Krankenhaus in dem Küstenstreifen. Über dem noch weiter südlich gelegenen Grenzort Rafah warf Israel Bewohnern zufolge Flugblätter ab, auf denen 33 Geiseln auf Fotos abgebildet waren und um Hinweise über ihren Verbleib gebeten wurde.

Im Norden wiederum lieferten sich palästinensische Kämpfer nach Angaben von Bewohnern und Extremisten Gefechte mit Panzereinheiten.

Irans Außenministerium hat den Luftschlag in Syrien mit vier getöteten Revolutionswächtern (IRGC) scharf verurteilt. Die Islamische Republik behalte sich neben diplomatischem Protest das Recht vor, auf den "Terrorismus" des "zionistischen Regimes" zu gegebener Zeit zu reagieren, sagte Ministeriumssprecher Nasser Kanaani laut einer Mitteilung. "Zweifellos wird das Blut dieser hochrangigen Märtyrer nicht vergeudet sein."

Der Iran macht Israel für den Luftangriff verantwortlich, bei dem heute vier IRGC-Mitglieder in der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet wurden, unter ihnen zwei hochrangige Geheimdienstmitarbeiter der IRGC-Auslandseinheit.

Bewohner im Gazastreifen haben heftigen Beschuss und Kämpfe zwischen Extremisten und israelischen Soldaten in der Gegend der Stadt Chan Yunis im Süden und des Flüchtlingslagers Dschabalija im Norden gemeldet. Demnach bombardierte Israel Gegenden in und östlich von Chan Yunis. Am Stadtrand, in Bani Suheila, habe es die Nacht über bis zum Samstagmorgen Feuergefechte gegeben, hieß es.

Karte: Gazastreifen, schraffiert: von der israelischen Armee kontrollierte Gebiete

Graue Flächen: Bebaute Flächen im Gazastreifen, Schraffur: Israelische Armee

Die Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon und die israelische Armee haben sich heute wieder gegenseitig unter Beschuss genommen.

Im Südlibanon wurde ein Auto von einer Rakete getroffen, wie aus libanesischen Sicherheitskreisen zu erfahren war. Zwei der Insassen seien getötet worden. Um wen es sich handelte, war unbekannt. Die israelische Armee antwortete auf Anfrage, sie wolle den Bericht nicht kommentieren.

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz berichtete von drei Angriffen auf Israel. Israelische Soldaten seien in der Nähe von Hunin Castle beschossen und getroffen worden. Weitere Angriffe habe es auf das israelische Militär bei dem Grenzdorf Sarit sowie in Dhaira gegeben. Von israelischer Seite wurden keine Opfer bekannt.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Bei einem anti-israelischem Protest in Italien ist es zu teils schweren Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, wurden einige Protestierende sowie Polizisten bei den chaotischen Szenen in der norditalienischen Stadt Vicenza verletzt.

Die Demonstranten warfen Feuerwerkskörper und Rauchbomben in Richtung der Polizisten und setzten Plastikschlagstöcke ein. Die Einsatzkräfte reagierten mit dem Einsatz von Wasserwerfern. Mehrere linke Verbände hatten zuvor zum Protest gegen die Anwesenheit von israelischen Ausstellern bei einer Schmuck- und Edelsteinmesse in Vicenza aufgerufen

Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas hat Äußerungen von US-Präsident Joe Biden zur Möglichkeit eines palästinensischen Staats als "Illusion" zurückgewiesen, durch die sich die Palästinenser nicht "täuschen" ließen.

"Unser Volk lässt sich durch die Illusion eines Staats Palästina, die Biden predigt, nicht täuschen", erklärte Issat al-Rischk, Mitglied des Politbüros der Palästinenserorganisation, am Samstag. Der US-Präsident sei ein vollwertiger Partner im "völkermörderischen Krieg und unser Volk erwartet nichts Gutes von ihm", erklärte der Hamas-Vertreter weiter.

Bei einem israelischen Luftangriff auf den Südlibanon sind Sicherheitskreisen zufolge zwei Mitglieder der militant-islamistischen Palästinenser-Gruppe Hamas getötet worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach seien sie in einem Auto unterwegs gewesen, als sie von dem Angriffe getroffen worden seien, verlautete aus den Sicherheitskreisen im Libanon.

Bei dem Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind einem Bericht des iranischen Staatsfernsehens zufolge mindestens vier Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde getötet worden. Es habe sich um Militärberater gehandelt, hieß es in einer vom iranischen Staatsfernsehen verbreiteten Mitteilung der Revolutionsgarden.

Unter den Toten seien der stellvertretende Geheimdienstchef der Eliteeinheit Al-Kuds-Brigaden der Revolutionsgarde und dessen Stellvertreter, berichtete die Medienorganisation Nur News, die iranischen Geheimdienstkreisen nahestehen soll.

Bei dem Angriff soll ein Gebäude der Revolutionsgarde zerstört worden sein. Die oppositionelle Aktivistengruppe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, es seien mindestens sechs Menschen bei dem Raketenangriff getötet worden - fünf Iraner und eine Person aus Syrien. Unter den Toten soll auch ein Zivilist sein. Mindestens vier weitere Personen würden weiterhin vermisst, hieß es.

Das syrische Staatsfernsehen meldete, der Angriff habe nahe den Botschaften Venezuelas und Südafrikas ereignet. Das iranische Staatsfernsehen machte Israel für die Attacke verantwortlich. Von Israel lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Bei den Kämpfen im Gazastreifen sind nach Angaben der dort von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in den vergangenen 24 Stunden 165 Palästinenser getötet worden. 280 Palästinenser seien verletzt worden, teilt die Behörde mit. Insgesamt sind den Angaben zufolge seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Überfall der militant-islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 24.927 Palästinenser getötet und 62.388 verletzt worden.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Bei dem Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind nach iranischen Angaben mehrere Anhänger der Revolutionsgarde (IRGC) getötet worden. Das meldete der staatliche Rundfunk am Samstag.

Bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus ist Berichten zufolge ein Gebäude der iranischen Revolutionsgarde zerstört worden. Die oppositionelle Aktivistengruppe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, es seien mindestens fünf Menschen getötet worden.

Das syrische Staatsfernsehen meldete, der Angriff habe einem Wohngebäude im Viertel Masse gegolten, wo sich mehrere diplomatische Vertretungen befinden, darunter die iranische Botschaft. Aus Kreisen einer vom Iran unterstützten Gruppe im Nahen Osten verlautete, das Gebäude sei von der paramilitärischen Revolutionsgarde genutzt worden. Es habe zehn Tote oder Verletzte gegeben.

Israel hat in der Nacht offenbar mehrere Ziele im Norden und Süden des Gazastreifens bombardiert. Augenzeugen berichteten von verstärkten Angriffen auf Chan Yunis im Süden des Palästinensergebiets. Palästinensische Medien meldeten am frühen Morgen zudem intensiven Beschuss rund um die Flüchtlingssiedlung Dschabalija im Norden. Nach Angaben der von der Terrororganisation Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei den nächtlichen Angriffen mindestens 90 Menschen getötet.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

In Israel haben erneut Hunderte Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu protestiert. Rund 300 Demonstrantinnen und Demonstranten, darunter Dutzende von Familienangehörigen israelischer Geiseln im Gazastreifen, versammelten sich laut israelischen Medien am späten Freitagabend vor einem Haus von Netanyahu in der Stadt Caesarea.

Sie warfen Netanyahu vor, nicht genug zu tun, um die zu Beginn des Gaza-Kriegs von Terroristen der islamistischen Hamas verschleppten Geiseln nach Hause zu holen.

Angehörige der Geiseln protestieren gegen israelische Regierung

Susanne Petersohn, NDR, tagesschau24, 20.01.2024 11:00 Uhr

Eine Abordnung der Hamas hat sich in Moskau mit einem Vertreter der russischen Regierung getroffen, um Möglichkeiten zur Beendigung des Konflikts mit Israel zu erörtern. Das teilte die Terrororganisation mit. Die dreiköpfige Delegation wurde demnach von Musa Abu Marsuk angeführt, dem Leiter des Hama-Büros für internationale Beziehungen. Auch der hohe Hamas-Funktionär Basem Naim reiste mit nach Moskau. Dort sei man dem stellvertretenden russischen Außenminister Michail Bogdanow zusammengekommen, hieß es weiter. Es sei um die von der Hamas festgehaltenen Geiseln und ein mögliches Waffenstillstandsabkommen mit Israel gegangen, teilte die Gruppe mit.

Der Vater eines von der militant-islamistischen Hamas in den Gazastreifen entführten jungen Mannes ist vor dem Feriensitz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in den Hungerstreik getreten. Er werde so lange nur noch ein Viertel Pita-Brot am Tag essen, bis Netanyahu mit ihm spreche, sagte Eli Schtiwi dem Fernsehsender Kanal 13. Angehörige anderer Geiseln würden sich ihm bald anschließen. Ein Viertel Pita-Brot ist Berichten zufolge die Tagesration, mit der die israelischen Geiseln im Gazastreifen auskommen müssen.

Tim Aßmann, ARD Berlin, zzt. Tel Aviv, tagesschau, 20.01.2024 05:46 Uhr

Die USA haben nach eigenen Angaben erneut Huthi-Ziele im Jemen angegriffen. Das Militär habe drei abschussbereite Raketen der Rebellen zerstört, die auf Handelsschiffe hätten abgefeuert werden sollen, teilte das US-Zentralkommando auf der Social-Media-Plattform X mit. "Die US-Streitkräfte identifizierten die Raketen in den von den Huthi kontrollierten Gebieten des Jemen und stellten fest, dass sie eine unmittelbare Bedrohung für Handelsschiffe und die Schiffe der US-Marine in der Region darstellten. Die US-Streitkräfte schlugen daraufhin zu und zerstörten die Raketen in Selbstverteidigung", heißt es weiter.

Israel erlaubt nach US-Angaben die Lieferung von Mehl in den Gazastreifen über den nahegelegenen israelischen Hafen Aschdod. Das Weiße Haus erklärte nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und Israels Premierminister Benjamin Netanyahu, der Präsident begrüße "die Entscheidung der israelischen Regierung, die Lieferung von Mehl für die palästinensische Bevölkerung über den Hafen von Aschdod zuzulassen".

Die USA, ein Verbündeter Israels im Krieg gegen die radikalislamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen, würden "parallel dazu an Möglichkeiten arbeiten, die direktere Hilfslieferungen auf dem Seeweg  ermöglichen", fügte das Weiße Haus hinzu. Aschdod ist etwa 40 Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt. Die Stadt am Mittelmeer wird regelmäßig von der Hamas aus dem Palästinensergebiet mit Raketen beschossen

Die Europäische Union hat Mitglieder und Unterstützer der militant-islamistischen Hamas mit Strafmaßnahmen belegt. Israel greift weitere Ziele im Süden des Gazastreifens an. Die Entwicklungen im Liveblog zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 20. Januar 2024 um 09:00 Uhr.