Gebäudeenergiegesetz Geywitz rät zu rascherem Gasheizungsaustausch
Zum Jahreswechsel tritt das Gebäudeenergiegesetz in Kraft, das Fristen zum Austausch alter Öl- und Gasheizungen vorsieht. Laut Bundesbauministerin Geywitz könnte sich jedoch schon ein früherer Tausch lohnen.
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat Verbrauchern einen rascheren Austausch ihrer Gasheizung als im neuen Heizungsgesetz vorgeschrieben nahegelegt. "Es kann sich lohnen, die Heizung schneller zu tauschen und keine neue Gasheizung mehr einzubauen", sagte Geywitz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Ein Anreiz dafür sei der "Klima-Geschwindigkeits-Bonus", der für einen zügigeren Austausch mehr Förderung vorsehe. "Die Entscheidung muss aber jeder für sich selbst treffen." Wenn man sich gerade eine neue Gasheizung eingebaut habe, stelle sich die Frage weniger, "als wenn die Gasheizung in den nächsten zwei oder drei Jahren an ihr Lebensende kommt", sagte die Ministerin weiter.
Gebäudeenergiegesetz tritt ab 2024 in Kraft
Das Heizungsgesetz - offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG) - tritt zum Jahreswechsel in Kraft und sieht vor, dass jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Konkret gilt diese Ökostrompflicht laut Wirtschaftsministerium zunächst für alle Neubauten in Neubaugebieten, für die ab Januar ein Bauantrag gestellt wird. Für bestehende Gebäude und Neubauten außerhalb von Neubaugebieten gibt es Übergangsfristen.
Der maximale Fördersatz für den Einbau von Heizungen soll für Privatleute bis zu 70 Prozent aufgestockt werden. 30 Prozent Förderung soll jeder Eigentümer erhalten können, der eine klimafreundliche Heizung einbaut. Weitere 30 Prozent sind Geringverdienern im Eigenheim vorbehalten. Außerdem gibt es den "Klima-Geschwindigkeits-Bonus" von 20 Prozent, der sich mit der Zeit reduziert. Diese Säulen sind kombinierbar auf maximal 70 Prozent.
Ministerin verteidigt Pflichtberatung vor Heizungstausch
Geywitz verteidigte die in Zukunft verpflichtende Beratung vor dem Einbau einer neuen Gasheizung. "Es ist sinnvoll, die Menschen darauf hinzuweisen, dass eine Gasheizung zu einer teuren Heizung wird - allein, weil der CO2-Preis steigt", so Geywitz. "Wenn wir die Folgen technischer Umwälzungen nicht vermitteln, kann es zu einem bösen Erwachen kommen."
Heizen mit einer Gas- oder Ölheizung wird mit dem Jahreswechsel teurer. Der CO2-Preis steigt von 30 auf 45 Euro pro Tonne. Den CO2-Preis für alle fossilen Energieträger wie Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel gibt es in Deutschland seit 2021. Der Verbrauch dieser Rohstoffe wird dadurch teurer, was zum Klimaschutz beitragen soll. In den kommenden Jahren soll die Bepreisung der klimaschädlichen Energieträger weiter steigen.