Corona-Falschmeldungen WhatsApp schränkt Weiterleitung ein
Um die Verbreitung von Falschmeldungen einzudämmen, begrenzt WhatsApp die Weiterleitung von bereits oft geteilten Nachrichten. Damit reagiert Mutterkonzern Facebook auf das massenhafte Aufkommen von Gerüchten zu Corona.
Der Messenger-Dienst WhatsApp hat seine Funktionen zur Weiterleitung von Nachrichten eingeschränkt. Hintergrund sind dem Mutterkonzern Facebook zufolge das gestiegene "Kommunikationsaufkommen" in den vergangenen Wochen sowie der Anstieg von weitergeleiteten Nachrichten.
Um die Verbreitung von Falschinformationen weiter einzudämmen, führe WhatsApp nun eine neue Weiterleitungsbeschränkung ein. Nachrichten, die bereits mit einem Doppelpfeil-Symbol gekennzeichnet sind, können ab sofort nur noch einzeln an einen Chat weitergeleitet werden.
WhatsApp gehört zu Facebook.
Warnung vor "Fake-Infodemie"
Die Ausbreitung des Coronavirus wird seit Wochen von Gerüchten und Falschmeldungen begleitet. Die WHO und die UN warnten vor einer "Infodemie mit Fake News". Auch Facebook teilte mit, man habe "einen signifikanten Anstieg von weitergeleiteten Nachrichten festgestellt, die auch zur Verbreitung von Falschinformationen beitragen können". Daher arbeite das Unternehmen "mit Organisationen und Gesundheitsbehörden zusammen, um Nutzern verifizierte und vertrauenswürdige Informationen bereitzustellen". Zudem können Nutzer Gerüchte und Falschmeldungen direkt an die Faktenprüfer-Organisationen melden, die auf WhatsApp vertreten sind.
Aber auch vor Corona hatte es bereits ein massenhaftes Aufkommen von Falschmeldungen via WhatsApp gegeben. Im vergangenen Jahr wurde eine Weiterleitungskennzeichnung für Nachrichten eingeführt: Wenn eine Nachricht mehr als fünf Mal weitergeleitet wurde, wird diese mit einem Doppelpfeil-Symbol markiert, um Nutzern anzuzeigen, dass die Nachricht nicht von einem persönlichen Kontakt stammt. Diese Änderungen habe zu einem weltweiten Rückgang von weitergeleiteten Nachrichten um 25 Prozent geführt, schreibt Facebook. In Indien waren die Maßnahmen schon früher umgesetzt worden. Dort hatten Fake News zu Lynchmorden geführt.