US-Präsident Trump Drohung gegen Macron, Lob für Johnson
US-Präsident Trump hat Frankreichs Staatschef Macron mit Strafzöllen auf Wein gedroht. Einträchtiger verlief offenbar ein Gespräch mit dem britischen Premier Johnson - ihm versprach er ein Handelsabkommen.
International tätige Internetkonzerne müssen künftig in Frankreich eine Digitalsteuer in Höhe von drei Prozent auf ihre lokalen Werbe-Erlöse zahlen. Da dies vor allem US-Konzerne wie Google, Amazon und Facebook trifft, hat sich Donald Trump sehr über den Alleingang Frankreichs geärgert. Die Entscheidung sei eine "Dummheit" und "falsch", kritisierte der US-Präsident: "Wenn jemand unsere Firmen besteuert, dann wir und nicht sie."
Er habe Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron davor gewarnt: "Mach es nicht. Wenn Du es machst, dann werde ich deinen Wein besteuern! Mit Strafzöllen oder Steuern, was Dir besser gefällt."
Auch das Weiße Haus drohte Frankreich in einer schriftlichen Erklärung mit "bedeutenden Vergeltungsmaßnahmen". Frankreichs Winzer würde dies hart treffen. Die USA sind der wichtigste Exportmarkt für französische Weine.
LeMaire verteidigt Digitalsteuer
Zuvor hatte Trump auf Twitter betont, dass er amerikanische Weine ohnehin lieber möge als französische. Gegenüber Journalisten im Weißen Haus räumte Trump später ein, er trinke gar keinen Wein. Aber ihm gefalle wie amerikanische Weine aussehen.
Frankreichs Finanzminister Bruno LeMaire verteidigte dagegen die Digitalsteuer für Internetkonzerne. Das strittige Thema wird auch beim G7-Gipfel im August in Biarritz eine Rolle spielen. Außerdem könnte der Streit den Handelskonflikt zwischen den USA und der EU verschärfen.
"Ein guter Typ"
Harmonischer verlief ein Telefonat, das Trump mit dem neuen britischen Regierungschef Boris Johnson führte. Trump bot Johnson ein "sehr umfangreiches Handelsabkommen" an. Der Handel beider Länder könne deutlich ausgeweitet werden. Trump lobte Johnson als "guten Typen" und prophezeite, dass Johnson "ein großartiger Premierminister" sein werde.