Putin in Hanoi Russland und Vietnam vertiefen Zusammenarbeit
Von der Verteidigung über die Wirtschaft bis zur Bildung - Russland und Vietnam vertiefen in zahlreichen Bereichen ihre Beziehungen. Das Land war nach Nordkorea der zweite Stopp des russischen Präsidenten auf seiner Asien-Reise.
Die beiden langjährigen Verbündeten Russland und Vietnam wollen ihre Zusammenarbeit ausbauen. Nach einem Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Hanoi veröffentlichten beide Regierungen eine Erklärung. Demnach beschlossen sie mehr als zehn Vereinbarungen in Bereichen wie Wirtschaft, Bildung, Energie, Justiz und Wissenschaft.
"Vietnam ist unser zuverlässiger Partner und Freund", sagte Putin. Russland sei entschlossen, die strategische Partnerschaft umfassend auszubauen. Beide Seiten hätten "identische oder sehr ähnliche Positionen zu wichtigen internationalen Fragen.
Lob für "ausgewogene Haltung" Vietnams zur Ukraine
Zuvor hatte er in einem Beitrag für die als Sprachrohr der Kommunistischen Partei geltende vietnamesische Zeitung "Nhan Dan" dem Land für dessen "ausgewogene Haltung zur Ukraine-Krise" gedankt. Hanoi hatte sich bei UN-Abstimmungen über eine Verurteilung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine immer enthalten.
Vietnam ist seit Jahrzehnten ein großer Rüstungskunde Russlands. Zudem gibt es wichtige gemeinsame Energieprojekte.
Vietnam pflegt Beziehungen zu allen Seiten
Der Kremlchef traf sich bei seinem Besuch mit Präsident To Lam, Regierungschef Pham Minh Chinhder sowie dem Generalsekretär der kommunistischen Partei, Nguyen Phu Trong, auf dessen Einladung er in Hanoi war. "Ich erinnere mich mit warmen Gefühlen an das große und schöne Land Russland", sagte Nguyen, der wie viele Angehörige der vietnamesischen Führung in der früheren Sowjetunion studiert hat.
Präsident To Lam sprach von der großen Vertrauensbasis zwischen beiden Ländern. Er kündigte mehr Zusammenarbeit in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit an.
Vietnam versucht allerdings, gute Beziehungen zu allen Seiten zu pflegen. Es ist das einzige Land, in dem binnen zwölf Monaten US-Präsident Joe Biden, Chinas Staatschef Xi Jinping und Putin zu Besuch waren.
Erster Stopp Nordkorea
Vor seinem Besuch in Vietnam reiste Putin in Nordkorea, wo er mit militärischen Ehren von einer jubelnden Menge und Fähnchen schwenkenden Kindern empfangen worden war. In dem international abgeschotteten Land hatten der russische Staatschef und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un am Mittwoch ein Abkommen unterzeichnet, in dem sie sich "gegenseitigen Beistand im Falle einer Aggression" eines anderen Staates zusichern. Kim sagte Putin zudem seine "volle Unterstützung" im Konflikt mit der Ukraine zu.