Beitrittsverhandlungen mit Belgrad Rumänien akzeptiert EU-Kandidatur Serbiens
Der Weg für Serbien ist frei: Nach jahrelangem Warten wird das Land EU-Beitrittskandidat. Unmittelbar vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel gab Rumänien nach langem Tauziehen seinen Widerstand auf. Zuvor hatten beide Länder ihren Streit um die rumänischsprachige Minderheit der Walachen beigelegt.
Rumänien hat seinen Widerstand gegen die Bewerbung Serbiens als EU-Beitrittskandidat aufgegeben. Der rumänische Präsident Traian Basescu habe angekündigt, auf dem EU-Gipfel der Aufnahme Serbiens als Beitrittskandidat zuzustimmen, sagte der deutsche Europaabgeordnete Elmar Brok. Rumänien hatte den Kandidatenstatus zunächst blockiert und Garantien für eine rumänischsprachige Minderheit in Serbien verlangt.
Einstimmigkeit notwendig
Serbien und Rumänien hätten sich darauf verständigt, "ein Papier zum Thema Minderheitenrechte zu unterzeichnen", sagte der CDU-Politiker Brok, der vor dem EU-Gipfel wie Basescu an einem Treffen der Europäischen Volksparteien (EVP) in Brüssel teilgenommen hatte. Laut EU-Diplomaten sichert die EU-Kommission nun auch zu, den von Bukarest geforderten gesetzlichen Schutz der rumänischsprachigen Minderheit der Walachen (Vlachen) in Serbien genau zu überwachen.
Ein Sprecher der rumänischen Regierungspartei begrüßte, dass die Vereinbarung in Brüssel unterzeichnet worden sei. Mit der Einigung war das letzte Hindernis für Serbien ausgeräumt - damit ein Land Beitrittskandidat werden kann, müssen alle EU-Staaten zustimmen. Rumänien war das einzige Land in der 27 Staaten zählenden EU, das noch Vorbehalte hatte. Auf dem EU-Gipfel in Brüssel fiel dann die offizielle Entscheidung: Die Staats- und Regierungschefs gewährten Serbien den Status eines Beitrittskandidaten.
Bis die Beitrittsverhandlungen mit Serbien tatsächlich eröffnet werden, sind aber weitere Verhandlungen nötig. Auch wenn bis zu einem möglichen Abschluss Jahre vergehen werden, ist der Kandidatenstatus ein deutlicher Schritt nach vorn für das Land, das vor 13 Jahren noch Ziel von NATO-Angriffen während des Kosovo-Krieges war.