Ziel im Gaza-Streifen beschossen Israel reagiert auf Hamas-Angriff
Die israelische Armee hat in der Nacht eine Waffenfabrik der radikalislamischen Hamas im Gaza-Streifen bombardiert. Die Attacke war eine Reaktion auf eine Rakete, die vom Gaza-Streifen aus auf Israel abgefeuert worden war.
Als Reaktion auf einen Raketenangriff hat Israel in der Nacht ein Ziel im Gaza-Streifen beschossen. Im Süden des Küstenstreifens habe die Luftwaffe eine Waffenwerkstatt der dort herrschenden radikal-islamischen Hamas zerstört, teilte die israelische Armee mit. Nach palästinensischer Darstellung gab es in Folge des Angriffs keine Verletzten, das Gebäude sei leer gewesen.
Wie israelische Medien berichten, hatte die Terrororganisation Islamischer Dschihad nur Stunden zuvor eine Rakete aus dem Gaza-Streifen auf Israel abgefeuert. Es war der erste Angriff seit Monaten, das Geschoss konnte nach israelischen Angaben von der Raketenabwehr "Iron Dome" abgefangen werden und richtete keinen Schaden an.
Israel macht Hamas verantwortlich
Ein israelischer Armeesprecher machte die Hamas für die Attacke verantwortlich: Die radikalen Islamisten seien dafür verantwortlich, was im Gaza-Streifen passiere. Die Hamas wird von weltweit vielen Staaten, darunter den Mitgliedern der EU, als Terrororganisation eingestuft.
Der israelische Außenminister Jair Lapid habe wegen der angespannten Lage seinen Spanien-Urlaub abgebrochen und werde noch am Abend zurückkehren, teilte sein Ministerium mit. Wie Medien in Israel berichten, wandte sich die Hamas über ägyptische Vermittler mit der Botschaft an Israel, sie habe kein Interesse an einer weiteren Eskalation.
Spannungen nach Terrorwelle verschärft
Die aktuelle Auseinandersetzung steht im Zusammenhang mit Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften auf dem Tempelberg in Jerusalem, der Muslimen und Juden heilig ist. Dabei gab es zahlreiche Verletzte. Die Auseinandersetzungen verschärften die Spannungen nach einer Welle palästinensischen Terrors auf Israelis in den vergangenen Wochen weiter.
Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Die im Gaza-Streifen herrschende Hamas hatte die Al-Aksa-Moschee als "rote Linie" beschrieben und Israel Angriffe auf Gläubige vorgeworfen. Israels Regierungschef Naftali Bennett sprach dagegen von einer "wilden Hetzkampagne" der Hamas gegen Israel. "Dies ist die Wahrheit: Israel tut alles, damit alle wie immer in Sicherheit ihre Feste feiern können - Juden, Muslime und Christen", sagte er nach Angaben seines Büros.
Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Die Palästinenser werfen Israel vor, es wolle Rechte gläubiger Juden auf der heiligen Stätte ausweiten - Israel weist dies zurück.
Mit Informationen von Eva Lell, ARD-Studio Tel Aviv