UN warnen vor Flüchtlingselend Griechenland ist völlig überfordert
Neben Italien ist Griechenland das Land in der EU, das den stärksten Zustrom von Flüchtlingen bewältigen muss. Nun schlagen die UN Alarm: Griechenland sei mit der Situation überfordert. Ohne finanzielle Hilfe von Dritten drohe eine humanitäre Katastrophe.
Griechenland benötigt nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) dringend Unterstützung bei der Bewältigung des dramatisch angestiegenen Flüchtlingsstroms. Zurzeit träfen im Schnitt 600 Flüchtlinge pro Tag auf den griechischen Inseln ein, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mit. Seit dem vergangenen Jahr habe sich die Zahl der Hilfesuchenden versechsfacht.
Vor allem aus den Konfliktregionen in Syrien, dem Irak und Libyen kämen immer mehr Menschen nach Griechenland. Das kurz vor der Staatspleite stehende Euro-Land verfüge nicht über die Mittel, zusätzlich eine humanitäre Katastrophe zu bewältigen, sagte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming. Der Zustrom von Flüchtlingen werde sich eher noch erhöhen.
Zehntausende Menschen flüchten über das Mittelmeer
Dem UNHCR zufolge sind dieses Jahr bereits rund 90.000 Menschen über das Mittelmeer geflüchtet und damit doppelt so viele wie 2014. Die meisten seien nach Italien (46.500) oder Griechenland (42.000) gekommen, einige auch nach Spanien (920) und Malta (91). Auf der Flucht über das Mittelmeer seien 1850 Menschen ums Leben gekommen oder würden vermisst.
Griechenland steckt seit Jahren in einer Finanzkrise. Um eine Lösung im Schuldenstreit wird gerungen.