Forderung von CDU-Politiker Ukraine bei Flugabwehr im Westen unterstützen?
Der CDU-Politiker Kiesewetter plädiert dafür, dass westliche Staaten die Flugabwehr über dem Westen der Ukraine übernehmen. So könnte die Ukraine dort entlastet werden. Derweil werden aus dem Land erneut russische Angriffe gemeldet.
Angesichts der russischen Offensive in der Ukraine plädiert der CDU-Politiker Roderich Kiesewetter dafür, dass westliche Staaten die Flugabwehr über der Westukraine übernehmen. "Eine Koalition der Willigen könnte ihre eigene Luftabwehr in einem Korridor von 70 bis 100 Kilometern auf das westliche Territorium der Ukraine ausdehnen", sagte der Verteidigungsexperte der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).
"So würden die Streitkräfte der Ukraine an dieser Stelle entlastet - sie könnten sich auf die Luftverteidigung weiter östlich im Land konzentrieren."
Kiesewetter sagte darüber hinaus, einige Staaten wie beispielsweise Litauen überlegten, Feldlazarette, Pioniere zur Minenräumung oder Logistik- und Instandsetzungstruppen in die Ukraine zu entsenden. "Wir sollten nichts ausschließen und im Rahmen einer Koalition der Willigen prüfen, wer in der Lage ist, dies zu tun (...). Es ist völkerrechtlich völlig zulässig und sicherheitspolitisch sinnvoll."
Kiew dringt seit Langem auf mehr westliche Unterstützung bei der Luftverteidigung. Nach einem russischen Raketenangriff auf einen Baumarkt in Charkiw im Nordosten der Ukraine, bei dem mehrere Menschen getötet wurden, bekräftigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag seinen Appell. "Wenn die Ukraine genug Luftabwehrsysteme und moderne Kampfflugzeuge hätte, wären solche russischen Angriffe unmöglich", erklärte Selenskyj.
Erneut nächtliche Angriffe auf die Ukraine
Unterdessen hat die Ukraine erneut russische Angriffe aus der Luft gemeldet: So seien demnach in der Nacht zwölf von Russland abgeschossene Raketen und 31 Drohnen zerstört worden. Die russischen Angriffe seien über Teilen des Südens des Landes, in der Zentralukraine sowie im Westen und Norden erfolgt, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Unter den Raketen seien auch zwei Hyperschallraketen Kinschal gewesen.
Explosionen wurden aus dem Gebiet Chmelnyzkyj gemeldet, dort liegt auch die wichtige ukrainische Luftwaffenbasis Starokostjantyniw. Im Gebiet Winnyzja wurde nach Angaben der Regionalverwaltung ein Wohnhaus getroffen.
Auch die Region Lwiw an der Grenze zu Polen wurde angegriffen, wie der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, auf Telegram schrieb. Eine Übersicht über Schäden und mögliche Opfer gab es in der Nacht nicht. Auch in der Nähe der Hauptstadt Kiew sei eine Explosion zu hören gewesen, berichtete der öffentliche Rundfunk Suspilne. In Kiew suchten wie immer bei Luftalarm viele Menschen in der U-Bahn und anderen Bunkern Schutz.