Spanien Sozialdemokratin zur Parlamentspräsidentin gewählt
Mit einer absoluten Mehrheit ist Francina Armengol zur neuen Parlamentspräsidentin in Spanien gewählt worden. Die Zustimmung für die Sozialdemokratin gilt auch als Hinweis auf eine mögliche Wiederwahl Sánchez' als Ministerpräsident.
In Spanien haben die Abgeordneten die Kandidatin der sozialdemokratischen Partei des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Pedro Sánchez ins Amt der Parlamentspräsidentin gewählt.
Auf die 52-jährige Francina Armengol entfielen bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments in Madrid 178 von 350 Stimmen und damit zwei mehr als für eine absolute Mehrheit nötig sind. Darunter sind auch die Stimmen der sieben Abgeordneten der katalanischen Separatistenpartei Junts per Catalunya, auch JxCat genannt.
Entscheidende Rolle der Junts-Partei
Der Erfolg Armengols gilt als Hinweis auf Sánchez' wachsende Chancen auf eine Wiederwahl als Ministerpräsident Spaniens. Weder das linke Lager noch der rechte Block hatten bei der Parlamentswahl genug Sitze für eine arbeitsfähige Mehrheit gewonnen - so kam der Junts-Partei des ehemaligen katalanischen Regierungschefs Carles Puigdemont eine entscheidende Rolle zu. Sánchez ist also zur Fortführung seiner linken Regierung auch auf die Stimmen dieser als besonders radikal geltenden Partei angewiesen.
Nach den konstituierenden Sitzungen des Unterhauses und des Senats werden die Gespräche zwischen den Parteien zur Bildung der neuen Regierung nächste Woche in die entscheidende Phase treten. König Felipe VI. wird als Staatsoberhaupt Konsultationen mit allen Parteien durchführen und in der Folge einen Kandidaten benennen.