Putin bei Stalingrad-Gedenken "Man droht uns wieder mit deutschen Panzern"
Beim Gedenken an die Schlacht von Stalingrad hat Russlands Präsident Putin die Situation heute mit dem Zweiten Weltkrieg verglichen: Russland werde wieder von deutschen Panzern bedroht. Er warnte davor, in den Ukraine-Krieg einzugreifen.
Die Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag der Schlacht von Stalingrad begannen am Morgen mit Kranzniederlegungen und einer Militärparade. Auf dem zentralen Platz von Wolgograd, wie Stalingrad jetzt heißt, waren Soldaten unterschiedlicher Waffengattungen aufmarschiert. Einige Kompanien nahmen in historischen Uniformen an der Parade teil.
Auf einer Ehrentribüne verfolgten hochbetagte Veteranen das Geschehen - moderne Militärfahrzeuge wie auch T-34-Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg rollten durch die Straßen, die Tausende Menschen säumten. Mit einer Schweigeminute wurde der bis zu zwei Millionen Opfer gedacht.
Am Nachmittag traf Russlands Präsident Wladimir Putin in Wolgograd ein und legte zunächst einen Kranz im Saal der Kolossal-Statue "Mutter Heimat" nieder. Wenig später hielt er eine kurze Rede vor Veteranen, Militärangehörigen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.
Mit versteinerter Miene und sichtlich geladen kam Putin schnell zum Punkt. Der Kremlchef verglich die Situation heute mit dem Zweiten Weltkrieg: Wieder sei Russland von der Ideologie des Nazismus bedroht.
"Alle sollten das verstehen"
Putin zog eine direkte Verbindung zur Schlacht von Stalingrad und ging explizit auf den Beschluss der Bundesregierung ein, "Leopard"-Panzer an die Ukraine zu liefern: "Unglaublich. Unglaublich, aber Fakt. Man droht uns wieder mit deutschen Panzern - den 'Leopard' Panzern, die mit eisernen Kreuzen versehen sind. Und man will erneut gegen Russland auf dem ukrainischen Boden kämpfen mit Hilfe der Nachfolger von Hitler."
Damit meinte Putin die vermeintlich ukrainischen Nationalisten, die laut russischer Darstellung angeblich Russland bedrohen.
Putin warnte diejenigen, die versuchen würden, europäische Länder - einschließlich Deutschland - in einen Krieg mit Russland zu treiben. Es sei ein Irrglaube zu denken, Russland könne auf dem Schlachtfeld besiegt werden. Ein moderner Krieg würde anders laufen, so Putin: "Wir schicken unsere Panzer zwar nicht an ihre Grenzen. Aber wir haben etwas, womit wir antworten können. Und mit einem Einsatz von gepanzerten Fahrzeugen endet dann die Sache nicht. Alle sollten das verstehen."