Aktionen gegen Klimapolitik "Letzte Generation" beendet Proteste in Österreich
Österreichs "Letzte Generation" stellt ihre Proteste ein. Die Gruppe sehe "keine Perspektive", das Land bleibe in "fossiler Ignoranz". Der Schritt bedeute nicht, dass es künftig keine Proteste mehr geben werde - dann aber unter neuem Namen.
Das Protestbündnis "Letzte Generation" hat angekündigt, seine Proteste in Österreich einzustellen. "Wir sehen keine Perspektive für Erfolg mehr", teilte die Gruppe mit. Seit zweieinhalb Jahren habe man versucht, durch vielfältige Aktionen die Regierung aus konservativer ÖVP und Grünen sowie die Bürgerinnen und Bürger zu einer Abkehr von fossilen Brennstoffen zu bewegen.
Jetzt sehe man ein, "dass Österreich weiter in fossiler Ignoranz bleiben will und damit in Kauf nimmt, für den Tod von Milliarden von Menschen mitverantwortlich zu sein". Die Gesellschaft habe versagt. "Uns macht das unendlich traurig", zitiert der ORF eine Mitteilung der Gruppe.
Die restlichen Finanzmittel würden verwendet, um die Kosten der zahlreichen Verfahren gegen Mitglieder der Letzten Generation zu decken. Einzelne müssten mehrere Zehntausend Euro zahlen.
Das Ende der Kampagne bedeute nicht, dass es künftig keinerlei Klimaproteste mehr in Österreich geben werde - dann aber unter neuem Namen. "Wir machen Platz, damit Neues entstehen kann. Wir haben mehr Menschen als je zuvor politisiert und Samen für einen friedlichen Aufstand gepflanzt", hieß es.
Auf der Autobahn und im Museum
Die "Letzte Generation" hatte in Österreich seit Anfang 2022 mit zahlreichen Aktionen für Schlagzeilen gesorgt. Angehörige hatten sich auf Straßen geklebt, Aktionärssitzungen gestört, Musikkonzerte und Theaterstücke unterbrochen und sich zuletzt auch an den Protesten auf europäischen Flughäfen beteiligt.
In Deutschland sei kein Ende des Protests geplant - im Gegenteil, sagte Marion Fabian, eine Sprecherin der "Letzten Generation". Es werde unter anderem weitere Aktionen an Flughäfen gegen den klimaschädlichen Flugverkehr geben.
Im Namen der "Letzten Generation" wurde das verglaste Klimt-Gemälde "Tod und Leben" mit Öl beschüttet. Es hängt im Museum Leopold in Wien.
Wie der ORF berichtete, blockierten Vertreter der "Letzten Generation" im österreichischen Bundesland Tirol zuletzt Straßen in Innsbruck. Es hätten auch Protestkundgebungen auf der Inntal- (A12) und der Brenner-Autobahn (A13) sowie an der Innsbrucker Universität stattgefunden.
Größere Bekanntheit erlangte ein Fall aus dem Jahr 2022, als ein mit Glas geschütztes Gemälde von Gustav Klimt im Wiener Museum Leopold mit Öl angeschüttet wurde.