Klimaprotest Aktivist schleudert Öl auf Klimt-Werk
Seit Wochen sorgt die Gruppe "Letzte Generation" für Aufsehen. Nun wurde ein Klimt-Gemälde in Wien mit Öl beschmiert. Der Museumsdirektor kritisiert die Klimaaktivisten.
Ein Klimaaktivist hat ein mit Glas geschütztes Gemälde von Gustav Klimt im Wiener Leopold Museum mit Öl angeschüttet. Die auch in Deutschland aktive Gruppierung "Letzte Generation" postete auf Twitter ein Video, auf dem ein Mitglied die schwarze Flüssigkeit aus einer Wärmflasche gegen das berühmte Werk "Tod und Leben" schleudert. Einer der Aktivisten klebte sich mit der Hand an das Schutzglas.
Bevor der erste Aktivist von einem Museumswächter überwältigt und aus dem Saal geschleppt wurde, rief er noch: "Stoppt die fossile Zerstörung. Wir rasen in eine Klimahölle."
"Glücklicherweise ist das Kunstwerk nicht beschädigt worden", sagte der Direktor des Museums, Hans-Peter Wipplinger. Dennoch entstehe durch diese Aktionen ein Schaden für die Museumsszene, wenn er an die besorgten Dauerleihgeber denke, so Wipplinger.
Das ist der falsche Weg, um ein Umdenken in der breiten Öffentlichkeit zu erreichen.
Die Kosten für die Reinigung und den Einsatz unter anderem der Polizei müssten die Aktivisten bezahlen. Wipplinger rechnet mit einem fünfstelligen Betrag.
Die Aktivisten nahmen mit der Öl-Attacke Bezug auf den teilstaatlichen österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV, der einen Tag der offenen Tür mit freiem Eintritt in das Leopold Museum unterstützte. "Leute, die noch immer nach neuem Öl und Gas suchen und bohren, haben Blut an ihren Händen - das lässt sich mit Sponsoring nicht abwaschen", schrieben sie auf Twitter.
Aus Sicht von Wipplinger gibt es an der Kooperation mit der OMV nichts zu rütteln. Ohne diese Unterstützung wären zum Beispiel viele Besuche von Schulklassen gar nicht möglich.
Klimaaktivisten haben allein seit Oktober mehrere berühmte Kunstwerke in europäischen Museen attackiert. Nach einer Attacke auf das weltberühmte Gemälde "Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge" (1665-1667) von Johannes Vermeer im niederländischen Kunstmuseum Mauritshuis wurden drei Personen festgenommen. Im Museum Barberini in Potsdam schütteten ein Mann und eine Frau Kartoffelbrei auf das von einer Glasscheibe geschützte Gemälde "Getreideschober" (1890) von Claude Monet. Die Klima-Protestgruppe "Letzte Generation" übernahm die Verantwortung.