Nach Atomkatastrophe von Fukushima EU kontrolliert keine Lebensmittel mehr aus Japan
Nach der Fukushima-Katastrophe 2011 hat die EU zusätzliche Kontrollen für bestimmte Lebensmittel aus Japan eingeführt. Nun fallen die letzten Beschränkungen. China hält hingegen am Importverbot fest.
Mehr als zwölf Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima dürfen wieder alle Lebensmittel aus Japan ohne zusätzliche Kontrollen in die EU exportiert werden. Dank der sorgfältigen Arbeit der japanischen Behörden und der engen Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren könnten die Einfuhrbeschränkungen für Lebensmittel aus Fukushima aufgehoben werden, teilte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides mit.
Die EU-Kommission rechtfertigte dies mit positiven Untersuchungsergebnissen der Produkte. Die Beschränkungen waren 2011 eingeführt und mit abnehmendem Risiko schrittweise gelockert worden.
Ein Tsunami infolge eines Erdbebens hatte damals im AKW Fukushima Dai-ichi mehrere Kernschmelzen ausgelöst. Deswegen durften manche Lebensmittel nur in der EU vertrieben werden, wenn bei ihnen nachgewiesen war, dass sie die Höchstwerte für radioaktive Cäsiumisotope nicht überschritten. Nach der letzten Überprüfung im September 2021 seien nur noch wilde Pilze, bestimmte Fischarten und essbare Wildpflanzen besonders kontrolliert worden, heißt es in der Mitteilung der EU-Kommission.
Streit über Kühlwasser-Ableitung ins Meer
Die Behörde betonte aber, es sei wichtig, dass die japanische Regierung die Produktion im Land weiterhin auf Radioaktivität kontrolliere. Dies gelte "insbesondere für Fische, Fischereierzeugnisse und Algen in der Nähe der Freisetzungsstelle des kontaminierten Kühlwassers". Hintergrund ist, dass die Reaktoren in Fukushima weiter mit Wasser gekühlt werden müssen, welches in Tanks gelagert wird. Jüngst war ein Streit darüber entbrannt, dass Japan das Wasser aufbereitet ins Meer ableiten will. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte dem zugestimmt.
China kündigte vergangene Woche hingegen an, man werde am bestehenden Importverbot für Lebensmittel aus zehn japanischen Präfekturen, darunter Fukushima, festhalten. Man wolle verhindern, dass "radioaktiv kontaminierte japanische Lebensmittel" nach China gelangten, hieß es in einer Stellungnahme. Begründet wurde die Maßnahme mit Sicherheitsbedenken rund um die japanischen Pläne für das Kühlwasser.