Terrorwarnung in Frankreich Höchste Wachsamkeit, massive Polizeipräsenz
Im Januar erst setzte Frankreich die Sicherheitsstufe herab, nun gilt nach dem Anschlag bei Moskau wieder die höchste Alarmstufe. Denn der IS ist laut Premier Attal auch für Frankreich eine akute Bedrohung.
Ein rotes, schwarz umrandetes Dreieck mit dem Wort "Vigipirate" - Frankreichs Antiterrorlogo - hängt an Schulen, Behörden, Kirchen und Museen. Bislang stand "risque attentat", "Anschlagsrisiko", darunter. Ab heute müssen die Plakate in den Schaukästen ausgetauscht werden: Nun steht "urgence attentat", "Notfall Attentat", drauf.
Die bisherige Sicherheitswarnstufe "risque attentat" - wie auf dem Schild am Flughafen in Cayenne, Französisch-Guyana, zu sehen.
So hat es der französische Verteidigungsrat am späten Abend entschieden. Präsident Emmanuel Macron hatte das Gremium am Sonntagabend im Elysée-Palast zusammengerufen, um nach dem verheerenden Anschlag auf den Konzertsaal bei Moskau die Sicherheitslage in Frankreich zu beraten.
Höchste Warnstufe von Oktober 2023 bis Januar in Kraft
Premierminister Gabriel Attal begründete die Ausrufung der höchsten Terrorwarnstufe auf X damit, dass der "Islamische Staat" sich zu dem Attentat bekannt habe. Diese Organisation bedrohe auch Frankreich und sei jüngst in mehrere Anschlagspläne unter anderem gegen Deutschland und Frankreich verwickelt gewesen, die vereitelt werden konnten, so Attal. Alle Sicherheitsbehörden des Landes, die von der erhöhten Terrorwarnstufe betroffen sind, berief er zu einer Beratung in aller Frühe ein.
Erst im Januar war die höchste Terrorwarnstufe herabgesetzt worden. Sie war zuvor seit der tödlichen Messerattacke auf einen Lehrer in Arras im Oktober 2023 in Kraft. Der Attentäter war islamistisch radikalisiert und stammt aus der zu Russland gehörenden Teilrepublik Tschetschenien.
Unabhängig vom Attentat bei Moskau machen seit Tagen Anschlagsdrohungen gegen französische Oberschulen Schlagzeilen. Sie erreichen die Bildungseinrichtungen über gehackte Konten im Internet.
Angespannte Lage vor Olympischen Spielen
Die Terrorwarnstufe drei ist die höchste in Frankreich. Sie ist auf die Zeit des Krisenmanagements zeitlich begrenzt und bedeutet verbesserten Schutz vor einer dokumentierten und unmittelbar bevorstehenden Bedrohung durch Terroranschläge oder unmittelbar nach einem terroristischen Angriff.
Das heißt konkret: höchste Wachsamkeit, Informationen für die Bevölkerung sowie massive Polizeipräsenz und Sicherheitskontrollen im öffentlichen Raum. Rund vier Monate vor den Olympischen Spielen reagiert Frankreich angespannt und will kein Risiko eingehen.