Schäden an einem Wohngebäude in Moskau nach Drohnenangriffen

Mehrere Gebäude beschädigt Bürgermeister meldet Drohnenangriffe auf Moskau

Stand: 30.05.2023 10:45 Uhr

Moskau ist laut Bürgermeister Sobjanin mit Drohnen angegriffen worden. Es habe Schäden an Gebäuden gegeben. Das Verteidigungsministerium macht die Ukraine verantwortlich und spricht von einem Terrorangriff. Kiew dementiert.

Moskau ist nach Aussage von Bürgermeister Sergej Sobjanin mit Drohnen angegriffen worden. "Infolge eines Drohnenangriffs sind heute am frühen Morgen einige Gebäude geringfügig beschädigt worden", schrieb er auf Telegram. Es sei niemand "ernsthaft verletzt" worden.

Hausbewohner seien in Sicherheit gebracht worden, Sicherheitskräfte seien im Einsatz. Der Gouverneur der Region Moskau, Andrej Worobjow, erklärte, die Luftabwehr sei aktiv gewesen: "Im Anflug auf Moskau wurden einige Drohnen abgeschossen." Unbestätigten Berichten russischer Telegram-Kanäle zufolge sollen insgesamt rund 25 unbemannte Flugkörper in Richtung Moskau geflogen seien, von denen der Großteil demnach abgewehrt wurde.

In sozialen Netzwerken wurden Fotos und Videos von einer Rauchsäule geteilt. ARD-Korrespondentin Ina Ruck berichtete auf Twitter, dass die Häuser mittlerweile wieder freigegeben wurden.

"Die Leute haben sich ordentlich erschrocken" Ina Ruck, ARD Moskau, zu Drohnenangriffen auf Moskau

tagesschau24, 30.05.2023 12:00 Uhr

Moskau macht Kiew verantwortlich - Kiew dementiert

Zu den Hintergründen wird laut dem Bürgermeister noch ermittelt. Das russische Verteidigungsministerium wirft der Ukraine einen "terroristischen Angriff" auf Moskau vor. Es teilte mit, dass die Ukraine acht Drohnen auf Moskau abgefeuert hätte, dass aber "alle Drohnen, die an dem Vorfall beteiligt waren, abgeschossen wurden."

Drei der Drohnen wurden laut Ministerium von der elektronischen Kriegsführung ausgeschaltet, verloren die Kontrolle und wichen von ihren geplanten Zielen ab. Weitere fünf Drohnen seien durch ein Boden-Luft-Raketensystem abgeschossen worden.

Die ukrainische Regierung wies die Vorwürfe zurück. Selbstverständlich freue er sich über die Angriffe, sagte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak in einer YouTube-Sendung: "Aber natürlich haben wir damit nichts direkt zu tun."

Drohnenattacken häuften sich in den vergangenen Wochen

Russland führt seit mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. In den vergangenen Wochen haben sich auch in russischen Regionen Beschuss und Drohnenattacken gehäuft.

Der wohl spektakulärste Vorfall ereignete sich Anfang Mai, als unmittelbar über dem Kreml zwei Flugobjekte abgeschossen wurden. Moskau machte für den angeblichen Anschlagsversuch auf Präsident Wladimir Putin die Führung in Kiew verantwortlich, die stritt eine Beteiligung ab. Viele internationale Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass die Kreml-Attacke von Moskau selbst inszeniert gewesen sein könnte, um die brutalen Angriffe auf die Ukraine zu rechtfertigen.

Russische Drohnenangriffe auf Kiew

Der jüngste Angriff folgte auf einen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew im Laufe der Nacht, bei dem nach Angaben des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko mindestens ein Mensch starb.

Russland hat Kiew erneut massiv mit Raketen und Marschflugkörpern angegriffen

Judith Schacht, ARD Kiew, tagesschau, 30.05.2023 12:00 Uhr

Am Montag schon hatte russischer Beschuss mitten am Tag für Panik in der ukrainischen Hauptstadt gesorgt. 

Christina Nagel, ARD Moskau, tagesschau, 30.05.2023 10:01 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 30. Mai 2023 um 09:00 Uhr.