Mutmaßlicher Anschlag in Tel Aviv Palästinenser fährt mit Auto in Menschenmenge
In Tel Aviv ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren und hat mehrere Personen verletzt. Die Hamas bezeichnete den mutmaßlichen Anschlag als "Reaktion" auf den Militäreinsatz Israels im Westjordanland, ohne ihn für sich zu reklamieren.
Bei einem mutmaßlichen Anschlag mit einem Auto sowie einer Stichwaffe in Tel Aviv sind mindestens sieben Menschen verletzt worden. Wie die israelische Polizei mitteilte, ereignete sich der Vorfall im Norden der Stadt. Demnach fuhr der Verdächtige mit seinem Auto von Süd nach Nord durch die Stadt und rammte mit seinem Fahrzeug Fußgänger in einer Einkaufsstraße. Ihm sei es dann gelungen, aus seinem Fahrzeug auszusteigen und "auf Zivilisten mit einem scharfen Gegenstand einzustechen".
Nach Angaben von Ärzten mussten fünf Verletzte behandelt und ins Krankenhaus gebracht werden. Laut der Polizei wurden insgesamt sieben Menschen verletzt.
Angreifer laut Polizei "neutralisiert"
Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelt es sich Medienberichten zufolge um einen 23-Jährigen aus dem Westjordanland. Der Mann aus einem Dorf nahe Hebron sei mit einer medizinischen Genehmigung nach Israel eingereist, berichteten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Nach Angaben der Familie des Verdächtigen arbeitete er jedoch als Schmied in einer Werkstatt in Tel Aviv. Demnach sei er nicht krank gewesen.
Unklar war zunächst, ob der 23-Jährige bei dem mutmaßlichen Anschlag in Tel Aviv getötet wurde. Die Familie wurde palästinensischen Berichten zufolge noch nicht informiert. Nach Angaben der Polizei wurde er vor Ort "neutralisiert". Zuvor war berichtet worden, dass ein bewaffneter Zivilist ihn erschossen habe.
Hamas: Anschlag ist "Reaktion" auf Militäreinsatz
Die islamistische Hamas bezeichnete den mutmaßlichen Anschlag als "erste Reaktion" auf den großangelegten Militäreinsatz Israels im Westjordanland. Es sei ein Zeichen dafür, dass die "Besatzung den Preis für die Verbrechen in Dschenin zahlen wird", teilte ein Sprecher der Palästinenserorganisation mit. Den Anschlag reklamierte der Sprecher jedoch nicht direkt für die Hamas.
Israel hatte in der Nacht zum Montag eine der größten Militäroperationen im Westjordanland seit Jahrzehnten begonnen. Die Armee rückte nach mehreren Luftschlägen mit mehr als Tausend Soldatinnen und Soldaten in die palästinensische Stadt Dschenin ein. Dort lieferte sich das Militär stundenlange Feuergefechte mit bewaffneten Anwohnern. Mindestens zehn Menschen wurden getötet, 100 weitere verletzt.