Al-Mawasi in der Region Rafah Palästinenser werfen Israel Beschuss von Zeltlager vor
Erneut werfen Palästinenser Israel einen folgenschweren Angriff auf ein Zeltlager im Gazastreifen vor. Dabei sollen mindestens 25 Menschen getötet worden sein. Israels Armee erklärte, die Berichte zu prüfen.
Das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen hat Israel vorgeworfen, bei einem Angriff auf ein Zeltlager mit Kriegsvertriebenen nahe der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens zahlreiche Menschen getötet und verletzt zu haben. In den Angaben des Ministeriums ist von mindestens 25 Todesopfern und 50 verletzten Palästinensern die Rede.
Die Nachrichtenagentur Reuters schrieb unter Bezug auf den Palästinensischen Roten Halbmond, dass Panzerbeschuss ein Zelt getroffen habe, in dem geflüchtete Familien untergebracht gewesen seien. Augenzeugen berichteten auch laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa, dass israelische Panzergranaten überraschend in dem Zeltlager eingeschlagen hätten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Das israelische Militär teilte auf Anfrage mit, dass es die Berichte prüfe. Ende Mai hatte der Palästinensische Rote Halbmond einen ähnlichen Fall gemeldet.
Augenzeugen berichten von Panzergranaten
Der aktuelle Vorfall ereignete sich laut Medienberichten in Al-Mawasi nahe Rafah. Dorthin flohen viele Menschen, nachdem das israelische Militär Anfang Mai seine Offensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt an der Grenze zu Ägypten begonnen hatte.
Auslöser des Kriegs im Gazastreifen war das Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international in der Kritik.
Dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels