Ukrainischer Präsident in den USA Selenskyj will Biden "Siegesplan" vorlegen
Der ukrainische Präsident Selenskyj ist in den Vereinigten Staaten eingetroffen, um US-Präsident Biden einen "Siegesplan" zu präsentieren. Auch die Präsidentschaftskandidaten Trump und Harris sollen in die Pläne eingeweiht werden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu einem möglicherweise für die weitere Kriegsführung entscheidenden Besuch in den USA eingetroffen. Der Staatschef verkündete seine Ankunft in den sozialen Medien und kündigte zugleich an, bei US-Präsident Joe Biden und anderen Verbündeten "den Plan für den ukrainischen Sieg auf den Tisch" legen zu wollen.
"Wir sind in den Vereinigten Staaten von Amerika angekommen", erklärte Selenskyj. Seine US-Reise begann mit einem Besuch einer Munitionsfabrik im Bundesstaat Pennsylvania, in der die für die Ukraine wichtigen 155-mm-Artilleriegeschosse hergestellt werden. Als weitere Stationen stehen in den kommenden Tagen New York und Washington auf dem Programm, wo der ukrainische Präsident im Weißen Haus seinen Amtskollegen Biden treffen soll.
US-Kongress soll in Pläne eingeweiht werden
"Die Ukraine wird ihren Siegesplan in den Vereinigten Staaten präsentieren - und der Präsident der Vereinigten Staaten wird ihn als erster vollständig sehen", sagte Selenskyj in einem im Flugzeug gedrehten Video. Zudem wolle er den Plan "allen Staats- und Regierungschefs unserer Partnerländer" vorlegen sowie dem US-Kongress und den beiden US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump.
"In diesem Herbst wird sich entscheiden, was als nächstes in diesem Krieg passieren wird", sagte Selenskyj weiter. "Es wird nun entschieden, was das Erbe der aktuellen Generation von Staatsoberhäuptern sein wird."
Westliche Waffen gegen russische Ziele
Es wird erwartet, dass der ukrainische Präsident bei seinen Gesprächen in den USA erneut darauf drängt, dass die ukrainische Armee vom Westen gelieferte Waffen auch für Angriffe auf Ziele tief im russischen Gebiet nutzen darf. Bisher wird ihm dies von den USA und den meisten anderen Unterstützerländern verweigert.
Die Regierung in Kiew ist überzeugt, dass der Einsatz der westlichen Waffen gegen Ziele auf russischem Gebiet das Kriegsgeschehen mehr als zweieinhalb Jahre nach Beginn des russischen Überfalls auf das Nachbarland maßgeblich zugunsten der Ukraine beeinflussen könnte. Der russische Präsident Wladimir Putin hat jedoch gewarnt, Moskau würde dies als Kriegseintritt der Nato-Länder betrachten.
Treffen mit Kanzler Scholz in New York
Vor seinem Gespräch mit Biden in Washington reist Selenskyj nach New York. Dort trifft er am Montag unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Am Dienstag beginnt in der US-Metropole dann die UN-Generaldebatte, zu der mehr als 130 Staats- und Regierungschefs erwartet werden.