Krieg gegen die Ukraine Russland startet Gegenoffensive in Kursk
Russland hat eine Gegenoffensive in der westrussischen Region Kursk begonnen - laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj eine erwartete Reaktion. Das russische Verteidigungsministerium sprach von zehn zurückeroberten Orten.
In der westrussischen Region Kursk hat Russland nach übereinstimmenden Angaben beider Kriegsparteien eine Gegenoffensive zur Rückeroberung von der Ukraine kontrollierter Gebiet gestartet.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte im Onlinedienst Telegram, den Soldaten sei binnen zwei Tagen die Rückeroberung von zehn Ortschaften gelungen. Russische Einheiten der Nord-Truppen seien in der Region vorgerückt.
Ukrainische Offensive läuft seit Anfang August
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte die Gegenoffensive. Angesichts der militärischen Lage warf er den westlichen Verbündeten vor, sein Land zu zögerlich zu unterstützen. Zur russischen Gegenoffensive in Kursk erklärte Selenskyj, das Vorgehen der russischen Armee entspreche "dem ukrainischen Plan". Er machte zunächst keine weiteren Angaben.
Die ukrainische Armee hatte am 6. August eine Militäroffensive in der russischen Grenzregion Kursk begonnen. Seitdem hatte sie nach eigenen Angaben rund 100 russische Dörfer und fast 1.300 Quadratkilometer eingenommen. Der Vorstoß war der erste dieser Art seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022.
Front von Pokrowsk nur noch zehn Kilometer entfernt
Laut dem Telegram-Kanal Rybar, der dem russischen Militär nahesteht, finden die Kämpfe in Kursk hauptsächlich rund um die Ortschaft Snagosti im westlichen, von der Ukraine kontrollierten Teil der Region statt. In diesem Gebiet hatte die ukrainische Armee in den vergangenen Wochen mehrere Brücken zerstört. Dadurch war die russische Armee gezwungen, Pontons zu bauen, um den Fluss Sejm zu überqueren.
In den vergangenen zwei Tagen hatten russische Militärblogger in Online-Netzwerken Bilder verbreitet, die ihrer Darstellung nach einen Angriff russischer Panzer auf ukrainische Stellungen in der Region Kursk und die Gefangennahme einer Gruppe ukrainischer Soldaten zeigen sollten.
Parallel dazu rückte die russische Armee in der Ostukraine weiter auf die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk vor, in der trotz mehrfacher Evakuierungsaufrufe ukrainischer Behörden noch 28.000 Menschen leben. Die Frontlinie liegt mittlerweile nur noch zehn Kilometer von Pokrowsk entfernt.