Hunderttausende Haushalte ohne Strom Viele Tote nach Stürmen in den USA
In den USA sind bei heftigen Stürmen mindestens 22 Menschen getötet worden - darunter auch Kinder. Betroffen waren vor allem die Bundesstaaten Texas, Arkansas und Oklahoma. Hunderttausende Haushalte waren zeitweise ohne Strom.
Die Zahl der Toten bei Tornados und schweren Unwettern in der USA ist auf mindestens 22 gestiegen. Das berichten US-Medien unter Berufung auf verschiedene Behörden.
Die Stürme hatten am Wochenende erhebliche Schäden verursacht. Insgesamt 25 Tornados waren in den Bundesstaaten Texas, Oklahoma und Arkansas gezählt worden. Die Unwetter hatten am Samstagabend begonnen, die Aufräumarbeiten dauern an.
Besonders schwer wurde der texanische Bezirk Cooke County im Norden der Millionenstadt Dallas getroffen: Dort kamen sieben Menschen ums Leben, unter ihnen zwei Kinder im Alter von zwei und fünf Jahren, wie Gouverneur Greg Abbott sagte. Weitere acht Tote wurden aus Arkansas gemeldet. Aus dem westlichen Oklahoma wurden mindestens zwei Tote gemeldet, nachdem ein Tornado Mayes County getroffen hatte, wie der örtliche Katastrophenschutzleiter Johnny Janzen dem Sender Fox News sagte. Auch in Kentucky habe es Todesfälle gegeben, berichteten Medien.
Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde
Nach vorläufigen Schätzungen des US-Wetterdienstes erreichte ein Tornado am Samstag die Stärke drei von fünf - bei Tornados dieser Klassifizierung können die Windböen eine Geschwindigkeit von bis zu 265 Kilometern pro Stunde erreichen. Medien berichteten über Hagelkörner, die etwa die Größe von Tennisbällen hatten.
Hunderttausende von Stromausfall betroffen
Mehr als eine halbe Million Haushalte waren nach Angaben der Seite poweroutage.us in der Nacht zu Montag zeitweise ohne Strom, davon knapp 200.000 im Bundesstaat Kentucky. Gouverneur Andy Beshear rief den Notstand aus. Der Sender CNN berichtete, dass neun Bundesstaaten von den Stromausfällen betroffen waren.
Nachdem am Wochenende vor allem der Süden der USA betroffen war, verlagert sich die Unwetterfront am Montag nach Angaben des Wetterdienstes Richtung Osten. Dort wurde vor starken Windböen und Hagel gewarnt, es seien auch erneut Tornados möglich.
Such- und Rettungseinsätze laufen noch
Eine Autobahnraststätte nahe Valley View wurde durch die Stürme verwüstet, während Dutzende Autofahrer dort in einer Toilette der Tankstelle Schutz suchten. Hugo Parra, einer von ihnen sagte, 40 oder 50 Leute hätten dort mit ihm gemeinsam angesehen, wie der Sturm das Dach und Wände weggefegt habe. Metallstangen seien verbogen und Autos auf dem Parkplatz zerstört worden. Mehrere Personen wurden verletzt.
Vielfach wurde erst mit Tagesanbruch am Sonntagmorgen das Ausmaß der Zerstörung sichtbar. "Es ist nur noch eine Schneise aus Trümmern übrig", sagte Sheriff Sappington über die Lage in Cooke County an der Grenze zu Oklahoma. Die Einsatzkräfte seien nach wie vor mit Such- und Rettungseinsätzen beschäftigt, hieß es von einer Sprecherin des Bezirks Benton County in Arkansas.
Extremwetterereignisse werden mehr
Im südlichen Texas warnt der Wetterdienst jetzt vor Temperaturen von bis zu 48 Grad Celsius. Experten führen die Häufung und das Ausmaß von Naturkatastrophen in den USA - Stürme, Überflutungen und Waldbrände - auch auf die Folgen des Klimawandels zurück. In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Tornados laut US-Wetterdienst vervielfacht. Erst vor wenigen Tagen waren in Iowa fünf Menschen durch Tornados getötet worden.